Österreichische Zeitung für Kunst und Denkmalpflege

il 110. Wien I, Luegerring 14; das Palai.s Ephrussi mit den Re.sten des später demolierten Schottentors (Bildarchiv der Österr. Nationalbibliothek) welche dem Verhältnis von Akademischem Gymnasium und Beethovenpark entsprach. Erst als 1865 mit dem Bau des Künstlerhauses begonnen wurde, das zunächst nur aus dem Mitteltrakt bestand, zeichnete sich eine neue städtebauliche Gruppierung ab. Die hier angelegten Möglichkeiten hat dann Theophil Hansen mit dem 1867 begonnenen Musikvereinsgebäude zur Reife gebracht. Indem er das Motiv des Mittelrisalits mit den großen Rundarkaden, welches Ferdinand Fellner der Ältere bei der Handelsakademie angewandt hatte, beim Musikvereinsgebäude abwandelte und dem der Handels akademie symmetrisch gegenüberstellte, wurde zwischen beiden Gebäuden ein architektonischer Bezug hergestellt und dem Künstlerhaus dazwischen die Aufgabe eines Zentralmotivs zugewiesen. Diese städtebauliche Komposition kam zur Zeit ihrer Entstehung viel eindeutiger zur Wirkung, da sie durch die Zäsur des offenen Wienflusses gegen die Vorstadt hin klar abgegrenzt war. Erst mit der Einwölbung der Wien um 1900, als die Gruppe zu dem sich nach allen Seiten ausweitenden ,,Karlsplatz" dazugeschlagen wurde, erfuhr ihre Selbständigkeit eine empfindliche Einbuße. Sie wieder zurückzu gewinnen, wäre von größter Bedeutung und Hilfe für eine ästhetisch befriedigende Lösung des Kails platz-Problems^^. In ihrer ursprünglichen Anlage sind alle genannten 1859 festgelegten Plätze jeweils nur auf ein Ufer der Ringstraße konzentriert. Erst Gottfried Semper hat mit seinem Plan für das sogenannte Kaiser forum 1869, durch die Verbindung von Hofburg und Museen zu einem großen, über die Ringstraße 12 Für diese und andere Fragen vgl. Dagobert Frey, Städtebauliche Probleme des Wiederaufbaues von Wien, Denkmalpflegerische Betrachtungen, in: Ö.sterr. Zoitschr. f. Kunst u. Denkmalpflege, I, 1947, S. .3ff., und II, 1948, S. 98ff.

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