3. Marseille, Musee Grobet-Labadie; hl. Margareta (Foto Giraudon, Paris) stark zur Wirkung bringt. Die Spiralbewegung, die hier Rumpf, Schultern und Kopf erfaßt, ist denn auch keineswegs als bloßer Ausgleich zur schrägen Hüftlage zu verstehen, die sich - bei den Schönen Madonnen wie bei vielen anderen gotischen Rundfiguren - zwingend aus der ungleichen Belastung von Stand- und Spielbein ergibt. Hier handelt es sich vielmehr um ein Schreitmotiv von durchaus transitorischem Charakter, um eine echte Vorwärtsbewegung der Figur also, die nur dadurch zu momen tanem Stillstand gekommen zu sein scheint, daß der kleine Drache sich störrisch niedergelegt hat, anstatt weiterhin vor der Heiligen herzulaufen. So hält sie in ihrem Gehen inne und rafft den Mantel, um besser sehen zu können, was es mit dem Tier zu ihren Füßen auf sich hat: Das ist der anekdotische Einfall, der dieser geistvoll-komplizierten Komposition zugrunde liegt und der auch jenes auffällige
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