Österreichische Zeitung für Kunst und Denkmalpflege

1. Wien, Kunsthistorisches Museum; Kopf der Schönen Ma donna aus Krumau (Kunsthistorisches Museum, Wien) 2. Salzburg, Franziskanerkloster; Schöne Madonna (Resi denz-Verlag, Dapra, Salzburg) Rossacher trug, obwohl in manchen Punkten divergierender Meinung, durch seine Studien ebenfalls wesentlich zur Bekräftigung dieser Grundthese bei, die in ihrem Kern auch von Kutal anerkannt wird. Als gesichert kann ferner gelten, daß man in Salzburg mit allen ,,klassischen" Grundtypen der Schönen Madonnen (Thorn, Breslau, Pilsen, Krumau) vertraut war, sie paraphrasierte und teilweise auch kreuzte. Umstritten ist nach wie vor die Herkunft mancher Einzelstücke, vor allem aber die Frage, inwieweit Salzburg und allenfalls auch Wien an der Ausbildung der Grundtypen schöpferisch beteiligt wareid. Im Rahmen eines kurzen Beitrages kann zu diesen komplizierten Problemen natürlich nicht Stellung genommen werden. Wir begnügen uns daher mit einigen Hinweisen, die sich aus unserem viel beschei deneren Vorhaben ergeben, die künstlerische Heimat der hl. Margareta von Marseille wenigstens ver suchsweise zu eruieren. Wir sagten bereits, daß wir diese Figur für salzburgisch halten; nun wäre diese Vermutung (die sich schon bei der ersten Begegnung mit dem Original spontan einstellt) auf ihre Gültig keit zu überprüfen. Auffallend ist zunächst das weite Ausholen des Körperschwunges, der nicht nur den lebhaft bewegten Umriß der frontal gesehenen Figur bestimmt, sondern auch ihre Dreidimensionalität ungewöhnlich ^ Hierzu vergleiche man, außer Großmann (zit. Anm. 2), insbesondere K. Rossacher, Die Schöne Madonna von Mariapfarr im Lungau imd ihre Bedeutung für die Geschichte der Plastik um 1400 (Alte und moderne Kunst, 1964, Heft 72, S. 2ff.), rmd A. Kutal, Die Franziskaner-Madonna in Salzburg und ihre Stellung in der mitteleuroj^äisehen Plastik um 1400 (Sbornik k sedmdesatinam Jana Kveta, Acta Universitatis Carolinae, Phil, et Hist. 1, Prag 1965, S. 94ff.).

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