m i 221. Stockholm, Nationalinuscum; Glasgemälde, österreichisch, aus Stift Vorau (?), Apostel Thomas (A. Andersson, Stockholm) 222, 223. Burg KreuMjnsteiii, Sammlung; die Apostel Johannes und Matthias, aus Stift Vorau (?) (Archiv BDA) Die grundsätzliche Bedeutung des gotländischen Materials, das erstmals 1950 von J. Roosval zusammenfassend behandelt wurde^, liegt in seiner Geschlossenheit; es ist auf die knappe Spanne von eineinhalb Jahrhunderten (vom zweiten Viertel des 13. bis zum Ende des 14. Jhs.) beschränkt rmd in einer Kimstlandschaft entstanden, die, von den Brennpunkten des Geschehens aus betrachtet, am Rande liegt. Diese Situation hat Andersson in einem einleitenden Kapitel, das auch eine knappe Charakteristik der gotländischen Kunst im allgemeinen gibt, ausgezeichnet umrissen. Es folgt unter dem irreführenden bzw. unterspielenden Titel ,,Maße" eine sehr gute Charakterisierung der Fenstertypen. Das dritte Kapitel ist der Komposition, das vierte der Ikono graphie gewidmet. Erstaunlicherweise ist die Themenwahl auf das Leben Christi (ganz gelegentlieh gibt es auch typologisohe Bezüge zwischen den beiden Testamenten) und einzelne Figuren von Heiligen beschränkt. Eine Tabelle vermittelt eine Über sicht über die Häufigkeit der einzelnen Darstellungen. Im fünften Kapitel ist die Erhaltung behandelt; der Zustand wird als allgemein sehr gut charakterisiert, weshalb von einer " J. Roosval, Gotländks Vitriarius, Stockholm 1950. graphischen Kennzeichnung der Ergänzmigen abgesehen wurde. Im sechsten, mit ,,Technik" übertitelten Abschnitt ist aller dings nicht nur diese behandelt, sondern es wird darin auch die Farbigkeit im allgemeinen (Gelb und Grün herrschen neben Rot und Blau vor) charakterisiert und auf die Prinzipien der Farbkomposition eingegangen. Was die Technik betrifft, so hält sie sich im Rahmen des Üblichen, wenn man von einer Spezialität, nämlich einem hell-rotbraunen Schwarzlot (in Klinte), absieht. Die mittelalterlichen Bleinetze sind großteils erhalten (wenn sie auch bedauerlicherweise erst in jüngster Zeit zum Teil ausgewechselt und museal verwahrt wurden), und es bestätigt sich die Regel, wonach die qualitativ besten Scheiben die schmälsten Bleistege haben. Das Hauptstück der ganzen Einleitung bildet das siebente, dem ,,Stil" gewidmete Kapitel, dessen Umfang (86 Seiten), ge messen an dem behandelten Bestand, alle bisher in CorpusBändon gebotenen kunstgeschichtlichen Einleitungen weit hinter sich läßt®. Diese bi'eite und ausführliche Behandlung ® So nimmt etwa die gewichtige ,,Kunstgesohichtliche Ein leitung und Übersicht" in H. Wentzels schwäbischem Band (Corpus Vitrearum, Deutschland I) nur 38 Seiten ein.
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