s 2 X ft .y ■ m mm mm wm • « X X X .y ■ r s ag X äiü ifi * ifj ^sj sstf 218. Brunn am Gebirge, Franz KeimGasse; Plan zu den Reihenhäusern von Josef Hubatseh (Prof. W. Hubatseh, Wien) 'O ■ O ' O' O" SEPP HUBATSCH Im .Süden Wiens, in der zur Marktgemeinde Brunn am Gebirge gehörenden Franz Keim-Gasse, die in der verlängerten Achse der Wallfahrtskirche Maria Enzersdorf verläuft, steht eine Gruppe von Reihenhäusern, welche unmittelbar nach 1900 entstanden ist und bisher zu Unrecht nur geringe publi zistische Würdigung erfahren hat. Diese Bautenzeile besteht aus zehn durchwegs zweigeschossigen Wohnhäusern, die sich über annähernd gleich breiten Grundparzellen unmittelbar aneinanderreihen (Abb. 218). Dem Grundriß entsprechend, ist jedes dieser Häuser für zwei Familien gedacht. Die Straßen fassaden weisen durchwegs je vier Fensteraehsen auf, nur bei zwei Hämsern ist das Stiegenhaus in Form einer zusätzlichen. .seitlich etwas rückversetzten Achse ausgebildet (Abb. 219). Die Bedachungen sind, dem Geschmack der Bauzeit folgend, sehr flach und von der Straße kaum zu sehen. Nur ein weit vorkragendes Abschlußgesimse, welches quasi die Funktion eines Vordaches ausübt, tritt an Stelle des Daches in Er scheinung. Über ihm erhebt sich jeweils eine gemauerte Attika, die mehrfach von Pylonen flankiert wird. Ein hohes, kai,im gegliedertes Sockelgeschoß steht im Kontrast zu der reichen Gliederung der beiden Hauptgeschosse, an welchen sich eine reiche Formensprache des Jugendstils entfaltet. Jedes Haus hat eine andere Ornamentik aufzuweisen, wobei zwischen schlichter gestalteten Fassaden auch Objekte mit wesentlich reicherer Gliederung angeordnet sind. Solche abwechselnden Akzente helfen die Monotonie „einheitlicher Reihenhäuser" vermeiden. Neben Bänderungen und ver schiedenen rein geometrischen Zierformen zentimeterstarker Putzauflage werden vegetabile Ornamente, Ranken, Blätter und Blüten, aber auch figürliche Darstellungen, wie in Putzschnittechnik ausgeführte und al fresco bemalte Engel, ver wendet. An anderen Fassaden ist in besonders origineller Art die Gesamtfläche durch Aufbringung eines dekorativ wirkenden rauhen Verputzes auf glattem Untergrund gestaltet und hiebei die Wirkung eines Laubwaldes oder eines die Fassade über ziehenden Schlinggewächses erzeugt. Auch Spruchbänder aus aufgesetzten Buchstaben werden zur Dekoration der Fassade herangezogen. Die wechselweise vorspringenden Balkons und Erker sorgen für eine belebende Schattenwirkung an den Fronten. Infolge des sanft ansteigenden Geländes tritt bei den Einzelobjekten eine leichte .Staffelung ein, die den Gesamt eindruck der Gruppe steigert, indem sie den Zusammenhang einerseits auflockert, andererseits rhythmisch einbindet. Dies ist eine der geschlossensten secessionistischen Gesamt anlagen, welche sich auf dem Gebiet des Wohnbaues in Österreich erhalten hat. Ihre Stilmerkmale sind im einzelnen für die Baukunst der Secession, die Wiener Richtung des 219, Brunn am Gebirge, Franz Keim-Gasse; Haus Nr, 6 von Josef Hubatsch (BDA, V. Knuff)
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