jEsf/sa?,*®! lii&iS • r ■; iLvi äl ^ rf-v-. m:jM 186, 187. Baumgartenberg, ehem. Stiftskirche: links; Querschiff-Nordarm, Nordwand, Ausschnitt aus dem teilweise frei gelegten romanischen Bogenfries (E.Werner); rechts: Vierung, barocker Schlußstein mit Teil des darunterliegenden Schluß steines des IS.Jhs. (E.Werner) das Gewölbe des gotischen Chors oftenbar unberührt blieb und bloß barock verkleidet wui'de. B. Chorumgang: Südöstliche Säule hinter dem Hochaltar; an der Oberseite des Kapitells in den Mörtel eingeritzte Inschrift: Uano Del Signore si e Renouato questa Casa, Di Dia IG04 sino Vano 1697 (sie!). Der Graffito datiert die Barockisierung der Kirche in die Jahre 1694—1697 (das Datum der Vollendung durch Ohronogramme bestätigt) und festigt die These, daß hier italienische Meister tätig waren^'. Neben dem Baumeister C. A. Oarlone, der all gemein als Autor des barocken Umbaues angenommen wird, ist Bartolomen Carlone für den Stuck in Erwägung zu ziehen. Er arbeitet in diesem Jahrzehnt, nicht weit entfernt, in St. Florian und Weinberg. Bei dem Ausmaß des Auftrages in Baumgartenberg ist es kaum wahrscheinlich, daß er dabei ohne die Hilfe von Mitarbeitern ausgekommen ist. Die auch von den Restauratoren festgestellte hohe Qualität der Durchführung bei den Büsten und Putten der Portalbekrönungen (Abb. 184) könnte für eine Autorschaft des Meisters in diesen Teilen sprechen. C. AUarraum,: Nordwestliche Stichkap])o; links vom Fresko in den Mörtel eingeritzt S.T.F. 1696. Das Monogramm (?) bleibt vorderhand ungedeutet. D. Querschiff, nördlicher Gurtbogen gegen den Chorumgang: Reste einer ornamentalen Fassung in Schwarz, Grau und Weiß. Unbestimmbar, offenbar identisch mit L. E. Wand über dem Hauptgesimse zwischen Querhaus und nörd lichem Chorumgang: Bemalung: rosaroter Grund mit weißen Quaderfugen; darüber Reste einer späteren figuralen Bemalung (Abb. 185). Weiße Fugenmalerei auf rosa oder rotem Grund M. Riesenhuber OSB, Die kirchliche Baro(d<kunst in Österreich, Linz 1924, S. 274. ist für das 11. und 12. Jahrhundert geläufig. Rote Stein behandlung wurde für die Zeit Heinrichs IV. beim Speyerer Dom nachgewiesen. Auch der Ostchor des Mainzer Domes erhält um 1200 an den Wänden eine weiße Fugierung auf Rot, während am Triumphbogen gewechselte Farben vorkommen; überhaupt ist die rote Fuge auf weißem Grund seit dem 13. Jahrhundert verbreiteter. Gerade die Zisterzienserbaukunst scheint die weiße Fugenmalerei auf rotem Grund gepflogen und an die Bettelordensarchitektur weiter vererbt zu haben^®. Auch in Heiligenkreuz hat ursprünglich eine solche Fugenmalerei existiert^®. Es ist also sehr wahrscheinlich, daß die im Querschiff von Baumgartenberg festgestellten Reste einer weißen Fugen malerei auf Rot dem Erstbau des 12./13. Jahrhunderts ange hörten. F. Querschiffy Südwand, Scheidbogen: Gekehlte Rippe mit Resten einer Fassung: schwarze Kreise auf weißem Grund. Im östlichen Wandzwickel bei dieser Rippe Reste eines vegetabili schen Gebildes: grüner Stengel, rote Bekrönung (Pilzbaum?). Hiezu vor allem W. Borriheim, gen. Schilling, Zur ur sprünglichen Wandbehandlung in romanischen Kirchen am Rhein, in: Kunstchronik XI (1958), 8. 280ff.; ders., Fugen malerei im Mittelalter, in: Deutsche Kunst und Denkmal pflege, XIX (1961), 8. off.; ders.. Die Wandbehandlung im Speyerer Dom, in: 900 Jahre Speyerer Dom. Festschrift zum Jahrestag der Domweihe 1061—1961, Speyer 1961, 8. 123ff. A. Schmeller, Die Klosterkirche Heiligenkreuz und die süd deutsche Baukunst des 12. Jahrhunderts, j^hil. Diss., Wien 1946, 8. 4ff. Laut freundl. Mitteilung von Hofrat Dr. J. Zykan und akad. Restaurator E. Werner ist in der Krypta der ehem. Stiftskirche von Ardagger (zweites Viertel des 13. Jhs.) anläßlich einer Restaurierung vor mehreren Jahren an den Gewölben und Wänden eine rote Fugenmalerei auf weißem Grund hervorgekommen. 19 Denkmalpflege
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