158-161. Wien IX, Votivkircho; Aiitworpener Altai-; oben links: der linke Teil des Altars mit der Kreuzabnahme und Beweinung Christi vor der Restaurierung, wobei jene drei Figui-en {Nikodemus, Joseph von Ärimathea, weinende Frau) fehlen, welche bei einem Diebstahl herausgerissen wurden (die weinende Frau rechts war von den Dieben herausgerissen worden, wurde von ihnen aber in der Kirche zurückgelassen); oben rechts: dieselbe Gruppe in halb demontiertem Zustand, der zeigt, daß die einzelnen Figuren gesondert in den Gesamtaufbau eingefügt sind; unten links: ein Ausschnitt aus dieser Gruppe nach teilweiser Abnahme rles Schmutzes und der Übermalung; unten rechts: Beweinung Christi nach der Restaurierung und mit zwei der zustandegebrachten Figuren (BDA, E. Mejchar) Finger beider Hände der Magdalena {'2S), die Ränder der Kopfbedeckungen von Nikodemus (33) und Joseph von Ärimathea (33) sowie der Saum dos Umhangtuches der Maria Salome (30). Alle Fehlstellen sind mit Kroidegrund gekittet worden (Abb. 163, 166). Bei den vergoldeten Oberflächen wurde wieder gelber Bolus und Blattgold verwendet, die Lüstrierung über Silber und Gold mit Ölfarbe und hellem Schellack ergänzt. Die übrigen Fehlstellen sind mit Tempera geschlossen worden. Um den Zustand vor der Restaurierung festzuhalten, wurden an mehreren Stellen des Altars kleine ,,Tasselli'^ zurück gelassen. ßeschi-eibung der Originalfassung Die Häuser der Stadt im Hintergrund des linken Flügels sind mit je zwei grauen und rosa Tönen in Tempera gefaßt. Die Dächer sind blau. Die Fenster, Schießscharten und Zinnen sind weiß gezeichnet, ebenso die Ziegel und Steineinfassungen. Die felsige Landschaft, die ein Drittel der Oberfläche aus macht, ist in drei verschiedenen Techniken ausgeführt. Die glatten Felsteile sind mit Blattgold auf gelben bis orange farbigen Bolus gelegt und poliert, die rauhen Felsteile mit Blattgold auf Öl gelegt. Die restliche Oberfläche ist mit grüner Tempera auf einen gelb untermalten Grund gemalt. Auf dem Glanzgold sind neben der weißgrau gehaltenen Straße einige Grasbüschel mit der gleichen grünen Tempera wie die Wieso gemalt. Das Gold auf den Gewandteilen ist Blattgold auf gelbem bis rotem Bolus. Die Oberfläche ist leicht krakelürt, an den abgewetzten Stellen schimmert der Bolus durch. Die Ränder sind ziseliert, teils mit einfacher Punktmusterung, teils mit ornamentalen Borten und Inschriften (Abb. 171-175). Weiters finden sich ölvergoldete Stellen: im rechten Teil die mit roter Strichlierung gemusterten Ärmel der Maria Salome (30) und die Haare des Johannes (32) sow^ie der zwei anderen Marien (2S, 34); im linken Teil die Haare der Veronika (-3) und die Ärmel ihres Kleides, die wie das Gewand des Simon (1) mit grüner Strichlierung gemustert sind; in der Mittelgruppe die Umhänge der Engel und ihre Flügel. Die Schriften (Abb. 171-173) an den Draperierändern sind in folgenden Techniken ausgeführt: ziseliert in Gold, Gold (Ölvergoldung) auf blauem Band, Blau (Tempera) auf weiß poliertem Grund, schließlich Ölvergoldung auf roter Lüstrie rung auf dem Mantelsaum der weinenden Maria Salome (30) in der Beweinungsgruppe des rechten Flügels. Versilbert waren nur die Perlen der Haube der Maria. Magdalena (Abb. 156, 28) - sie sind jetzt in stark oxydiertem Zustand - rmd sehr wahrscheinlich die originalen Lanzen der Soldaten im Mittelteil (24, 27; die jetzigen sind Er gänzungen). Das Inkarnat ist in Tempera ausgefühi-t, und zwar mit größter Sorgfalt in den Einzelheiten. Es ist bei tlen weiblichen Figuren sehr zart gehalten, bei den männlichen hingegen geht es vom Rosa ins Bräunliche (Abb. 157, 164, 165). Die Augen brauen sind mit hellem Farbton angelegt, die einzelnen 162-164. Wien IX, Votivkirche; Antwerpener Altar, Kopf eines Soldaten aus der Kreuztragung Christi; links: in halb abge decktem Zustand; Mitte: mit den Verkittungen, die das Ausmaß der Schäden erkennen lassen, welche in diesem Falle über dem Durchschnitt liegen; rechts: nach der Restaurierung (BDA, E. Mejchar)
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2