2 'TOSKANA- HCF R. E 6 I D E N X l R-ESIOEMZPLATZ. L--n--a'-0"'0 FRANZISKANER-Kl R.CHE HopI iFR.ANZ.1SKAN1ER,<5ASSB * ■ * Fß-AMZISKANJERKLOSTER. ^■A-ul'^gr O 1 i:» OM PLATZ ERTABTEI ST-PEXeR. O -to 1p 3o Ao 5"oAA KAPITEL PLATZ 133. Salzburg, Wallia-Trakt der Residenz, Lageskizze. S - Säulen saal, W = Wendeltreppe andererseits mit der Erzabtei St. Peter nur zeitweilig funk tionierte, so ist der Zusammenhang mit dem Dom um so wichtiger: Die beiden Dom-Arkaden, um 1660 von Giovanni Antonio Dario erbaut, geben mit ihrer edlen Marmor architektur dem Domplatz seine berühmte stadtbaukünstlerische Wirkung und verbinden zwei Trakte der Residenz unmittelbar mit dem Dom. Wie man noch heute aus den ehemals fürsterzbischöflichen Repräsentationsräumen im zweiten Obergeschoß des Residenzplatz-Traktes über den Korridor der nördlichen Dom-Arkaden in die nördlichen Dom-Oratorien gelangt, so gab es auch eine bis 1800 benützte Verbindung der südlichen Dom-Oratorien mit dem sogenannten Wallis-Trakt (Abb. 133), dem südlichsten Teil der Residenz, der die Einmündung der Franziskanergasse in die Westseite des Domplatzes überbrückt; von diesem, unter Erzbischof Wolf Dietrich von Raitenau um 1606 errichteten Trakt führte im zweiten Obergeschoß des zur Erzabtei St. Peter gehörenden und den Domplatz im Süden abschließenden Traktes ein etwa 60 m langer Gang, als ,,Enklave" der Residenz im St. PeterBereich, zum Korridor der südlichen Dom-Arkaden und weiter zu den südlichen Dom-Oratorien. Dieser ganze weitläufige Komplex, den die barocke fürsterzbischöfliehe Hofhaltung des 17. und 18. Jahrhunderts mit vielfältigen Lebensäußerungen erfüllt hatte, verlor seinen ursprünglichen Verwendungszweck zum erstenmal mit dem Ende des weltlichen Regiments der Salzburger Erzbischöfe um 1800 und endgültig nach den kurzen Episoden der „Toskana-Residenz" (1803-1805) und der „K. u. k. Winter residenz" mit dem Ende des ersten Weltkrieges. Es war unmöglich und wird wohl auch nie möglich sein, für die Residenz — der Name ist ihr geblieben — einen neuen, ein heitlichen und ihrem baulichen Charakter voll entsprechenden Verwendungszweck zu finden; die Bestimmungen, die ihr in den letzten fünf Jahrzehnten gegeben wurden, standen und stehen heute noch mit ihrem Wesen zum Teil in einer so weit wie nur irgend möglich gehenden Übereinstimmung, zum Teil in peinlichem Widerspruch; zwischen diesen Extremen gab und gibt es eine umfangreiche vSkala von mehr oder minder erträglichen Verwendungen^. Selbstverständlich diffe riert der Erhaltungszustand der einzelnen Bauteile, besonders der einzelnen Räume der Residenz, entsprechend ihrer jeweiligen Verwendung. In den letzten Jahren hat sich nun eine entscheidende Ver änderung in Verwendung und Erhaltung, und zwar erfreulicher weise durchaus im Sinne einer Verbesserung, für den WallisTrakt ergeben, der bis dahin zu den am wenigsten gepflegten und auch am wenigsten beachteten Teilen der Residenz gehört hatte. Die Geschichte des Wallis-Traktes ist im wesentlichen die folgende: Erzbischof Wolf Dietrich von Raitenau (1587-1612), dem die Verwirklichung von so vielen architektonischen und stadtbaukünstlerischen Plänen nicht vergönnt war, hat selbstverständlich auch an seiner Residenz mit Um- und Neubauten begonnen. Was davon zur Vollendung gelangte und uns erhalten blieb, ist eigentlich nur ein Verbindungsbau zum Hochchor der Franziskanerkirche und der (erst später so genannte) Wallis-Trakt (Abb. 134); dieser langgestreckte, von Norden nach Süden bis an die Grenze des Bereichs von St. Peter geführte Trakt schloß den heutigen Domplatz, der damals noch ganz unregelmäßig geformt war, gegen Westen zwar ab, aber doch nicht ohne Bedachtnahme auf einen künftig hier von Westen her einmündenden Straßenzug. Denn im Erdgeschoß und im ersten Obergeschoß wird der WallisTrakt, ungefähr in der Mitte seiner Längserstreckung, durch eine fast 20 m breite, offene Pfeilerhalle durchbrochen, deren Gewölbe auf zwölf mächtigen, durch Rundbogen verbundenen Haupthof der Residenz und Karabinierisaal: Auffüh rungen im Rahmen der Salzburger Festspiele: ehemalige fürsterzbischöf liehe Repräsentationsräume: Empfänge, re präsentative Veranstaltungen, Konzerte etc.; 3. Obergeschoß: Residenzgalerie; Toskana-Trakt: Bundespolizeidirektion Salz burg. In den übrigen Teilen der Residenz: Rektorat der Salzburger Universität, Ämter, Büros, wissenschaftliche, künstlerische und kulturelle Institutionen und Vereinigungen, Ateliers, Werkstätten, geschäftliche Unternehmen.
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