Österreichische Zeitung für Kunst und Denkmalpflege

123. Kiegersburg, Niederösterreich; Gesamtansicht der Süd front (BDA, V. Knuff) Beispielgebende Lösungen eüb die Wiederbelebung von Bubgen und Schlössern 124. Riegersburg, Nioderösterreich; Portal der Südfront (BDA, V. Knuff) k\i,^ .m ijifW : It ' Fn.li r > Noch hat sich die ursprüngliche Funktion von Burgen und Schlössern, Mittelpunkt eines land- und forstwirtschaftlichen Betriebes zu sein, in vielen Fällen erhalten. Wo dies nicht mehr zutrifft, ist eine private Verwendung als Voluptuarbesitz noch immer eine wünschenswerte Widmung. Vor allem in Tirol sind einige Burgen bzw. Ansitze - das ist jene glückliche Zwischenform zwischen bäuerlichem Wohnhaus und Schloß - an Privatleute übergegangen, die sie zu Sommer oder Wochenendaufenthalten benützen. So zum Beispiel die Burgen Schrofenstein bei Landeck und Laudegg bei Ladis sowie der Ansitz Amholz bei Matrei am Brenner. Durch die private Initiative eines Industriellen wurde in Steiermark auch das funktionslos gewordene ausgedehnte ehemalige Propsteigebäude in Aflenz {aus der Spätgotik und dem 17. Jahrhundert) vorbildlich instand gesetzt und in ge eigneter Weise zu kulturellen und Wohnzwecken wieder verwendet. Auch im Burgenland hat ein neuer privater Besitzer in letzter Minute das Wasserschloß Kobersdorf vor dem Verfall ge rettet. Das hervorragende Baudenkmal stand ursprünglich im Eigentum von Dr. Paul Esterhäzy. Der neue Besitzer hat unter besonderem persönlichem Einsatz und mit Hilfe öffentlicher Mittel die Instandsetzung in Angriff genommen. Ein Trakt des Schlosses dient bereits als Internat für Sängerknaben, für den übrigen Teil ist die Einrichtung eines Museums geplant. Aber auch in Verbindung mit dem Fremdenverkehr konnten Burgen und Schlösser ohne Beeinträchtigung ihrer Substanz durch Umgestaltung zu Gaststätten und Hotels gesichert werden. Von der Adaptierung des Laudon-Schlosses Hadersdorf bei Wien wird in diesem Heft gesondert berichtet. In Tirol steht

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