103. Leon, Hostal von San Marcos, Ausschnitt aus der Haupt fassade (F. M. Barbera, Madrid) 104. Leon, Hostal von San Marcos, Kreuzgang aus dem 15, Jh. (F. Nuno, Madrid) Bau eines großen Kellergeschosses unter dem Gesamtgebäude, auch unter dem Altbau, damit das Hotel personal jeden Teil des Gebäudes leicht erreichen kann. Um zu vermeiden, daß der Neubau mit seiner größeren Baumasse das alte Objekt erdrücke - eine große Gefahr vom baukünstleriscben Gesichtspunkt aus -, hat man den neuen Trakt auf Grund eines Moduls konstruiert und mit Terrassen sowie einer großen Zahl von Öffnungen ausgestattet, wodurch ein starker Kontrast zu den massiven Mauern des alten Bauwerkes erzielt wird. Der Neubau wurde gegenüber dem bestehenden Gebäude nach hinten versetzt, um vor allem den ungebrochenen Eindruck der Masse des alten Baudenkmals kompositorisch auf den Beschauer wirken zu lassen. Vom gotischen Hof aus konnten verschiedene Nebengebäude des Haupttraktes erreicht werden, die einen Ausgang unmittelbar ins Freie besaßen. Da es wegen der besonderen Form dort vorhandener Säulen unmöglich war, diese Türöffnungen zu verschließen, andererseits bei Beheizung der Räume mit einem ungehemen Wärmeverlust gerechnet werden mußte, hat man sich entschlossen, diesen Teil des Altbaus nicht in den eigentlichen Hotelbetrieh einzubeziehen, sondern stellte ihn den Hotelgästen für Spazier gänge bei schönem Wetter zur Verfügung. Nach dem Ki'euzgang war der eindrucksvollste Teil des Bauwerkes ein großer Stiegenaufgang, der nun zur kompositorischen Achse der Gestaltung der gesamten Architektur geworden ist. Durch den Abbruch einer Mauer, die diesen Stiegenlauf verdeckt hatte, präsentierte sich der Treppenaufgang nun vom Eingang her in einer ausdrucksvollen Perspektive, die einen starken Eindruck auf den Eintretenden nicht verfehlt. Es wurde angestrebt, diesem Stiegenlauf seine Funktion als Knotenpunkt für die Kommuni kationswege innerhalb des Gebäudes zu erhalten; er sollte nicht bloß ein totes, als Kunstwerk betrachtetes Objekt sein, sondern als Hauptstiege die einzelnen Geschosse untereinander verbinden. Im ersten Stock wurden die Speisesäle für den täglichen Gebrauch und solche für spezielle Anlässe, im obersten Geschoß, wo sich der Kreuzgang befindet, die Fest.säle untergebracht.
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