Österreichische Zeitung für Kunst und Denkmalpflege

101, 102. Santiago de Compostela, ,,Hostar' der katholischen Könige, großer Speisesaal vor und nach der Wiederherstellung {Archiv F. M. Barbera, Madrid) Die Beschaffenheit des Gebäudes hat die Hotelleitung gezwungen, die Speisesäle und Gesellschaftsräume in den ersten Stock zu verlegen, der mit nur vier Fenstern auf einer Passadenlänge von 80 Metern keine andere Raumwidmung ermöglichte. Der Speisesaal für alle Tage (Abb. 101, 102) mußte also im ersten Stock eingerichtet werden, nur der Raum für Sonderveranstaltungen, Bankette usw. wurde im Erdgeschoß untergebracht. Dies zwang zur Anlage der Küche im ersten Stock, damit sich zwischen ihr und allen von ihr belieferten Speisesälen keine größeren Distanzen als eine Etagenhöhe ergäben. Das Bauwerk wird durch das Querschiff geteilt. Um den Nachteil dieser ungünstigen Teilung zu überwinden, mußte, nicht ohne ein gewisses Risiko, unter dem Gebäude ein Untergeschoß angelegt werden, das die Aufzugs schächte und Stiegenhäuser zu beiden Seiten des Querschiffes miteinander verbindet. In dieses Untergeschoß hat man auch, unterhalb eines der Höfe, den Maschinenraum verlegt. Der Eintritt der Frischluft für die Raumbelüftung und der Verbrennungszuluft erfolgt in einem eigenen unauffälligen kleinen Bauwerk. Die Notwendigkeit, vorhandene Fenster zu verwenden, zwang dazu, die Hotelzimmer in jedem Stock werk an eine andere Schauseite zu legen, was besonders bei der Anordnung der Installationen zu ent sprechenden Komplikationen führte. Es konnten aber auf diese Weise doch 150 Hotelzimmer einge richtet werden. Die in die oberen Geschosse führenden Hauptstiegen sind so angelegt, daß der Zutritt unmittelbar von außen her erfolgt, was früher ohne Belang war, da es keine Raumheizung gab. Nun aber hatte man eine Klimaanlage vorgesehen, die in den Gängen einen Überdruck herstellen sollte, damit die Warmluft nach außen gedrückt und somit ein Eindringen der kalten Außenluft ins Innere des Gebäudes verhindert werde. Es hat sich aber herausgestellt, daß dieses technisch einwandfreie Verfahren wirtschaftlich nicht zu vertreten war, da große Wärmeverluste zu einem außerordentlich hohen Brennstoffverbrauch geführt hätten. Was die Einrichtung und Ausstattung anbetrifft, so hatte man überlegt, ob man Möbel wählen sollte, die unserem heutigen Stilempfinden entsprechen. Eine moderne Möblierung aber hätte dazu geführt, daß die Einrichtung dieses Hotels der anderer Gastbetriebe geähnelt hätte, was dem angestrebten Ziel zuwidergelaufen wäre. Man entschloß sich daher zm" Beschaffung alter Möbel oder zirr Anfertigung

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