Österreichische Zeitung für Kunst und Denkmalpflege

Abgesehen von der dauernden Verwendung einiger Gebäude für staatliche oder kulturelle Zwecke, ist der Trust sehr erfreut, wenn seine großen Objekte anderen, aber ihnen entsprechenden Funktionen dienen. Eine musikalische Vereinigung hat im letzten Jahr in dreizehn Häusern Konzerte veranstaltet, und es besteht die Aussicht, dieses Jahr mehr Objekte dafür zu verwenden. In einigen Gebäuden finden Theater aufführungen statt, und in vielen werden Bälle, Empfänge und öffentliche Veranstaltungen abge halten. Eine Neuerung ist die Veranstaltung von Blumenausstellungen; sie erfreuen sich wachsender Beliehtheit, und viele der Häuser sind dazu besonders geeignet. Der Trust befürwortet solche Verwendungsarten ganz besonders bei seinen neueren Erwerbungen, um diese in der Öffentlichkeit bekanntzumachen und gleichzeitig auch für seine eigene Tätigkeit zu werben. Eine große Anzahl neuer Trust-Mitglieder werden an den Toren seiner Landhäuser gewonnen. Auch auf dem Gebiet des Tourismus ist der Trust aktiv. Der Direktor der British Travel Association ist ein Mitglied des ,,Publicity Committee" des Trusts, und bei der britischen Touristenwerbung im Ausland spielen die Trust-Besitzungen eine große Rolle. Reiseunternehmen werden häufig direkt ersucht, Grup penbesuche von Objekten des National Trust zu arrangieren. Seine Landhäuser wurden im letzten Jahr von nahezu zwei Millionen Menschen besucht, und allein die Eintrittsgebühren bringen nunmehr pro Jahr etwa £ 80.000 ein. Die Gesamteinnahmen des Trusts von \,1 Millionen £ im letzten Jahr setzen sich wie folgt zusammen: Beiträge von 150.000 Mitgliedeni £ 170.000= 10% Zinsen von früheren (ungebundenen) Spenden £ 50.000= 3% Legate und Widmungen, die nicht an bestimmte Objekte gebunden sind .... £ 208.000= 12% Einnahmen aus den einzelnen Besitzungen und gebundenen Stiftungen £ 1,270.000= 75% ca. £ 1,700.000= 100% Die einzige wirklich große Sorge für die Zukunft ist die Angst, daß die Inflation den Wert der Dotations fonds, die für Reparaturen und Erhaltungsmaßnahmen an den großen Objekten zur Verfügung stehen, beträchtlich vermindern und damit eine schwierige, aber verdienstvolle Arbeit unmöglich machen könnte. A. Dale ergänzende DARLEGUNGEN ZUM REFERAT VON B. WATKIN^ Den gestrigen Ausführungen von Herrn Leisching und der Beschreibung der Lage in England, die Mr. Watkin heute gegeben hat, möchte ich gerne noch einige Worte hinzufügen: Neben den privaten gibt es auch eine Anzahl wichtiger staatlicher Körperschaften, die wirksame Schritte zur Erhaltung abbruchbedrohter Gebäude von historischer oder architektonischer Bedeutmig unter nehmen. Das Ministerium ,,0f Housing and Local Government" (Historie Buildings Section) erhält über die ,,Local Planning Authority" Nachricht von jedem beabsichtigten Abbruch eines Gebäudes, welches beim Ministerium als historisch oder architektonisch wertvoll registriert ist. Das Ministerium hat sich bereit erklärt, die ,,Society for the Protection of Ancient Buildings", die ,,Georgian Group", die ,,Ancient Monuments Society" und den ,,Council for British Archaeology" über beabsichtigte Gebäude abbrüche zu informieren, damit diese Gesellschaften die Möglichkeit haben, ihre Meinungen bekannt zugeben und in manchen Fällen auch mitzuhelfen, ein Gehäude zu retten. Oft hilft der Staat auch, für ein mit Recht als historisch bezeichnetes abbruchgefährdetes Denkmal oder Gebäude einen neuen Verwendungszweck zu flnden. Mr. Watkin hat bereits ausgeführt, daß das Ministry of Public Buildings and Works, beraten vom Historie Buildings Council, eine Summe von £ 500.000 im Jahr für Häuser und Denkmäler von besonderer Bedeutung aufwendet. Ehe ein Haus eine solche Bei hilfe zugesprochen erhält, muß nicht allein sein architektonischer und historischer Wert festgestellt, ^ Der Autor hat der Redaktion Ergänzungen zu einzelnen Punkten seines Vortrags zur Verfügung gestellt, die dem Manuskript der Rede einverleibt wurden. Der vorliegende Text (Übersetzung aus dem Englischen) stellt also deren erweiterte Fassung dar.

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