Österreichische Zeitung für Kunst und Denkmalpflege

:r^m 93. Stourhead,Wiitshire. Der Besitz umfaßt Stourhead House (für Henry Hoare 1722 von Colen Campbell er baut), Gärten und zwei angrenzende Dörfer. Die romantischen Gärten mit Seen und Tempeln gehören zu den schönsten auf der ganzen Welt. Sie wurden von 1741 bis 1750 angelegt. Die Familie Hoare über gab den Be.sitz 1946 an den National Trust (Archiv National Trust) Lokale Architekten sind angestellt, um die Instandsetzungen oder andere gerade anfallende Arbeiten zu überwachen; so wird die Arbeit in der Gegend verankert. Jedes Objekt wird alle drei Jahre von Grund auf inspiziert. Vorschläge für Änderungen oder neue Verwendungsmöglichkeiten werden vom Zentralkomitee des National Trust besprochen; dieses setzt sich aus einer Anzahl von Fachleuten zusammen, die sich unent geltlich in den Dienst des Trusts stellen. Die schwierigste Aufgabe des National Trust ist die Aufbringung der Mittel für Instandhaltungen. Die meisten Besitzungen wurden wohl mit großzügigen Stiftungen an den Trust abgetreten, einige ältere Erwerbungen jedoch wurden mit sehr kleinem Kapital oder mit Dotationen, die durch die Geldent wertung beträchtlich zusammengeschmolzen sind, übergeben. In diesen Fällen konnten größere Restaurierungsai-beiten kaum je ohne Hilfe des bereits erwähnten Ministry of Public Buildings and Works durchgeführt werden. Die Dotierungen sind meistens an ein bestimmtes Haus gebunden und können nicht für Arbeiten an anderen Objekten verwendet werden. Die frei verfügbaren Geldmittel des National Trust aber sind sehr gering. Zur Finanzierungsfrage kommen aber noch die allgemeinen praktischen Schwieilgkeiten: der Mangel an geschulten Bauhandwerkern, besonders an Steinmetzen, Mangel an bestimmten Materialien (Stein schiefer wird heute überhaupt nicht mehr hergestellt) und der Mangel an dem für die Pflege der Innen ausstattung erforderlichen Hauspersonal. Die beiden kostspieligsten Häuser des Trusts sind Knole in Kent und Hardwick Hall in Derbyshire (Abb. 90, 88). Die jährlichen Erhaltungskosten belaufen sich auf £ 15.000 bzw. £ 8000. Bei den Ausgaben für Hardwick zeigt sich die Bedrohung des Trusts durch die Geldentwertung besonders deutlich: In den letzten fünf Jahren ist hier die Summe der Löhne um 65%, die der anderen Ausgaben um 45% gestiegen. Hätte das Ministry of Public Buildings and Works nicht Beträge von £ 74.000 bzw. £ 47.000 für die Reparatui'en beigesteuert, wäre der Trust schon allein durch diese beiden Besitzungen in eine sehr schwie rige Lage versetzt worden. Zwei Bedingungen müssen erfüllt sein, ehe der Trust ein historisches Objekt annimmt: Es muß erstens von außergewöhnlicher Bedeutung und zweitens so ausreichend dotiert sein, daß seine Erhaltung auf die Dauer garantiert ist.

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