Österreichische Zeitung für Kunst und Denkmalpflege

182, 183. Wien XllI, Unter St. Veit, frühgesohichtliohes Gräberfeld. Oben: Topf aus Grab 2; rechts: Topf aus Grab 1 (Lichtbildstelle Alpenland) ffWiiialttSi? Er ist dunkelgrau, feintonig und poliert; der Rand gerundet, der Hals mäßig hoch, leicht eingeschnürt und sein unteres Ende durch eine umlaufende Rundleiste betont. Die Schulter, die durch drei anomale, dreizeilige, unregelmäßige, durch je ein dreizeiliges Rillenband voneinander getrennte Wellenbänder verziert ist, verbreitert sich bis zum scharfen Bauchknick; von da an fällt die Gefäßwand zunächst steil, dann flach konisch zum verhältnismäßig großen Boden ab. Drehsoheibenarbeit. H: 11cm, Mdm: 9,5 cm, Badm: 13 cm, Bdm: 7,5-7,7 cm. In diesen Zusammenhang gehört ferner ein Grab, das auf dem Grundstück Dostojewskigasse 28 gefunden wurde und dessen Skelettreste mit den Beigaben am 4. Oktober 1955 dem Österreichischen Archäolo gischen Institut und von diesem dem Verfasser übergeben wurden. Das Grab befand sich nach Angabe des Finders, Herrn Krejci, 1,5 m tief im Erdreich. Die Knochen sind teils menschlicher, teils tierischer Herkunft. An Beigaben sind zu verzeichnen: 1. Topf, rotbraun, abgerundeter Rand, mäßig hoher, leicht eingeschnürter Hals, stark ausladende Schulter, steil konischer, nach außen geschwungener Abfall der Wand zum verhältnismäßig großen Boden mit unregelmäßiger, kreisringföimigei Eintiefung. H: 8,5-9 cm, Mdm: 8,7-9,2 cm, Badm: 11 cm, Bdm: 7,2-7,5 cm 2. Stein, rötlichgelb, glatt, doppelkugelzonenförmig, B: 7,5 cm, D: 3,5 cm Dieses Grab und G^ der Spohrstraße sind weitere Belege des awarenzeitlichen Friedhofes von Unter St. Veit, der seit 1860 bekannr ist^. Was das Grab Gg der Spohrstraße betrifft, so wies Mitscha-Märheim^ auf dessen haierische Herkunft hin. Die Beigaben aber, die er anführt, gehören zu Gj^ und nicht zu Gj. Dieser irrigen Auffassung ist Mitscha-Märheim offenbar auch in seiner kurzen Mitteilung ,,Zum baierischen Grabfund von Unter St. Veif'b Ich kenne die zum Teil noch unveröffentlichten Parallelfunde aus dem Raum um Kehlheim, auf die Mitscha-Märheim in dieser PublikationS hinweist, nicht, doch kann m. E. weder bei Gj auf Grund des baierischen Topfes allein noch bei Gj^ auf Grund der Beigaben auf ein baierisches Grab geschlossen, geschweige denn eine verläßliche Datierung gegeben werden. Auf die awarischbaierischen Wechselbeziehungen wies Mitscha-Märheim in Archaeologia Austriaca' hin. Der haierische Topf von Gg steht dem von H. Ladenbauer-Orel in ,,Linz-Zizlau, Das haierische Gräberfeld an der Traunmündung"® (aus Grab 62) veröffentlichten nahe, ohne daß dadurch der Wiener Topf datiert werden kann. ^ Mitscha-Märheim, a. a. O., S. 55. « A. a. O., 8. 54. ® Archaeologia Austriaca 30, 1961, 8. 153. ® Archaeologia Austriaca 30, 1961, 8. 153. ' 4, 1949, 8. 125ff. 8 Wien 1960, 8. 39 und Taf. 43.

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