Ci.<i XV ^/4<. ijKj öf* Piise cC\aA^ >/J' / A, vX ^C\«lr^»«>«nc— 208. Haus VI im Lager Carnuntum. Schnitt durch den Raum k (Dr. H. Vetters) Versucht man Grollers Berichte graphisch darzustellen, so ergibt das den aus Abb. 208 ersichtlichen Befund. Leider hat die sorgfältige Ausräumung von k keine genauere Datierung ergeben, es wurden bloß unter dem Ziegelmaterial der oberen, jüngeren Schuttschichte solche mit dem Stempel OF ARN BONO MAG gehoben^®. Das ergibt nur einen schlechten terminus post 375 n. Chr. Die hier gefundenen Waffen sind natüi'lich auch heranzuziehen, vor allem die Reste der großen Reflexbögen und die dazugehörigen dreiflügeligen Pfeilspitzendie in den Bereich der Reiternomaden, vor allem der Hunnen, gehören und zumindest einen vagen Zeithinweis auf das frühe 5. Jahrhundert bzw. die Hunnenherrschaft, die hier schon früh begann, erlauben. Ebenfalls in den östlichen, aber parthischen Bereich gehören die Ringund Schuppenpanzer, welche die Anwesenheit von Kataphraktenreiterei anzeigen. Jegliche Deutung dieser Funde kann nur ein Versuch sein, der eine Bekräftigung in dem noch nicht aus gegrabenen Rest des Legionslagers (NO-Ecke) verlangt. Gerade deswegen sollen diese Hinweise gegeben werden. Die Bauten, wie sie uns in der Praetentura mit dem Haus Q und ähnlichen Befunden Nowotnys entgegen treten, sind wohl germanischen Föderaten, also Goten bzw Markomannen, zuzuweisen. Ab 380 n.Chr. sitzen die Schwärme von Alatheus und Safrax^® in der Pannonia. Seit 395 hausen südlich der Donau auch Markomannen, die uns Ambrosius mit ihrer Königin Frigitil nennti®, und deren Spuren auch in Wien und Klosterneuburg gefunden wurden. Das Bauwerk VI müßte aber - und wir sind uns dabei der Unsicher heit unserer aus dem Bau gewonnenen Datierung bewußt - wohl noch später angesetzt werden. Vom historischen Standpunkt aus ist es schwer, dafür einen Zeitpunkt zu nennen. Es kommt nur die bei Zosimus V, 30, überlieferte Nachricht in Frage, die berichtet, daß unter Generidus für kurze Zeit Pannonien samt Norikum und Raetien unter einem Kommando vereinigt wurden^®. Damals wäre es möglich gewesen, daß ein Teil des Lagers notdürftig befestigt wurde. Wie gesagt, diese Zeilen sollen nur Hinweise geben und darauf aufmerksam machen, daß das Jahr 395 n. Chr. für Carnuntum kein abruptes Ende bedeutet hat. Die Durchwühlung der übrigen Räume von " Dazu R. Egger, Anz. Wien 1954, S. 101 f. Groller, a. a. O., Sp. 131; J. Werner, ESA, 7, 1932, S. 32ff.; ders., Beiträge zur Archäologie des Attilareiches, Bayr. Akademie, Abh. phil. hist. Klasse 38, München 1956, S. 46. A. Alföldi, Untergang der Römerherrschaft in Pannonien, II, Berlin-Leipzig 126, S. 60ff. Die Germanen standen unter dem Kommando eines tribunus gentis Marcornannorum; Not. dign. occ. 34, 24. Zu Frigitil: R. Noll, Frühes Christentum in Oesterreich, Wien 1954, S. 47ff. Zeit um 397 n. Chr. Zosimus, V, 30ff.; dazu R. Egger, Hermagoras, S. 58ff. Die von E. 8woboda, a. a. O., S. 71, Anm. 30, vorgebrachten Argumente sind nicht zwingend, wenngleich zugestanden werden soll, daß natürlich von einer durchgreifenden Reorganisation des Limes kaum die Rede sein kann. Doch sind die 67 Münzen, die nach 395 geprägt und in Carnuntum bis jetzt gefunden wurden, nicht unbedeutend, vor allem, wenn man den restringierten Münzverkehr in Frage zieht; dazu Swoboda, a. a. O., S. 72. 3 Denkmalpflege
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