y Si^ -Csrjr PuAri. ^ -S^ rpftA««»:' , * J a «^«> o 204. Haus Q im Lager Carnuntum. Der Pfeil links oben weist auf die Schlauchheizung im westlichen Raum (Dr. H. Vetters) • 4 I 3 ■» ? 205. Germanenhütte in Lauriacum (Dr. H. Vetters) dar. Der Bau besteht aus zwei nicht gleich großen Rechteckräumen®, verwendet älteres Mauerwerk, so die Nordfront der Stahsgebäude R, I und T. Der westliche Raum ist noch einmal unterteilt. Die Maße sind bescheiden und betragen rund 11,5 x 5,3 m. Der westliche Raum besitzt noch eine primitive Schlauch heizung, wie wir gleichartige und zum Teil noch einfachere in Lauriacum (Abb. 205), aber auch auf dem Ulrichsberg gefunden habeiA. Nach den sehr genauen Schichtbeobachtungen Nowotnys handelt es sich um die beiden obersten Baustraten 7 und 8, in die der Bau zu liegen kommt. Erstmals hat auch Nowotny streng stratigraphisch gehobene Funde registriert und zur Datierung herangezogen. Bau Q entspricht fast in allen seinen Teilen den in der Zivilstadt von Lauriacum im NW-Viertel des verbauten Areals ge fundenen ,,Germanenkeuschen"®. Auch die Maße sind nicht allzu verschieden, sie betragen 10,5 x 5,75 m. Nur sind in Carnuntum noch wesentlich mehr Elemente römischer Handwerkstradition vorhanden, so eben die primitive Schlauchheizung. Wichtig ist der Bau und damit auch sein Grundriß, weil seine Be wohner Germanen gewesen sein dürften. Zu schließen ist das aus den hier gemachten Funden®, welche die einzigen späten Funde sind, die bis heute im Legionslager fachmännisch gehoben wurden. Diese Funde besitzen Parallelen zu den aus Wien und aus Klosterneuburg stammenden, aber auch zu jenen, die, noch unpubliziert, erst kürzlich in Zwentendorf ausgegraben wurden''. Die Durcharbeitung älterer Berichte auf Grund der genauen Nivellementkoten Grollers und die Aus wertung der Stratenbeobachtungen Nowotnys lassen nun deutlich erkennen, daß diese nachvalentinianisch — vermutlich nach 380 bzw. 395 n. Chr.® — zu datierenden Straten wesentlich größer gewesen sein müssen, als wir und auch Nowotny annahmen. Es seien einige Hinweise gegeben: Im Grabungsbericht, der den Bauten an der Westmauer des Lagers gewidmet ist®, gibt Groller im Plan und auf den Schnitten genaue Höhenkoten. Er bezieht sich dabei wiederholt auf zwei Maße: auf das der Berme, die 1,10 m über dem Niveau liegt, und auf jenes des Wehrganges, das 3,46 m beträgt. Die Breite des Wehrganges mißt rund 5,44 m samt der Gosse. Die hier von Groller freigelegten Bauten I—III sind nun zum guten Teil auf den Wehrgang gebaut bzw. sie verbauen ab Haus IV den Wehrgang überhaupt gänz lich. Die Kote 3,46 m zeigt deutlich, daß dieses Stratum nur der valentinianischen Wiederaufbauperiode 3 Vgl. BLiOe, a. a. O.. Sp. 121-122, Plan Flg. 19, hier Abb. 204. * Forschungen in Lauriacum (FiL), 6/7, 1950, S. 92, und R. Egger, Carinthia I, 140, 1950, S. 38ff. ä L. Eckhart, FiL, I, 1953, S. 25, Taf. XXXIV, Abb. 87, hier Abb. 205. " E. Nowotny, a. a. O., Sp. 184ff., Fig. 31, 32, 33. Dazu E. Beninger, Mat. z. Urgesch., IV, 1930, S. 35ff.; ders.. Der wostgotisohalanische Zug nach Mitteleuropa, Mannusbibl. 51, S. 72. Auch in Wien wurden diese Straten von Neumann angeschnitten (Archeologia [Warschau], XI, 1959/60, S. 48ff.; ders., Real-Enzykl., s. v. Vindobona, Sp. 80) und in Klosterneuburg von Egger und Polaschek festgestellt; Akten des VII. intern. Kongresses für Frühmittelalterforschung, Wien 1962, S. 336fT. ' Für Auskünfte habe ich Kollogin Dr. Stiglitz zu danken. ® Ansiedlung der Goten des Alatheus und Safrax bzw. der Markomannen: Zur Frage einer Nachbesiedelung ablehnend: E. Swoboda, Carnuntum, seine Geschichte und seine Denkmäler, 3, S. 70f. » Groller, RLiOe, II, 1901, Sp. 32ff., Vb. 1899/1900, Sp. 32ff., Taf. IV-VI.
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