777*1" •""" mmm\ ^ ^«WBOI.VM " ■iiüliiiiiiliünlljimlC^i?')'-^^«^ 198. Tongefäß aus einoin römischen Grab im Hof der Kaserne von Mautern bei Krems, N.Ö., 4. bis 5. Jh. n. Chr. (y), mit breiten, umlaufenden Rillen. Rechts das Bodenzeichen aus zwei konzen trischen Kreisen und Radialleisten 199.Tongefäß aus dem römischen Gräberfeld in Mautern bei Krems, N.Ö., 4. bis ö. Jh. n. Chr. (V), mit umlaufen der Rädchenverzierung. Am Boden ein monogramm artiges Zeichen in Relief „Tongefäß, ohne Drehscheibe gefertigt, aus gelbbraunem Ton mit stark eingezogenem Fußteil. Am Körper drei Zonen einer um laufenden Rädchenverzierung. Am Boden in einem breiten Kreis ein monogrammartiges Zeichen in Relief. Höhe des Topfes 10,8, Bodendurchmesser 5,2, Höhe des Monogrammes 2 cm" (Abb. 199)^-. Alle vier hier vorgelegten Tongefäße mit Bodenstempeln aus Mautern gehören unserer Meinung nach (mit den ausgesprochenen Vorbehalten) dem 4. bis 5. Jahrhundert an. Wenn wir nun die Mauterner Bodenzeichen überblicken, erscheint uns jenes des wellenbandgezierten Topfes (Nr. 2 unserer Aufstellung, unsere Abbildungen 190—192) noch am ehesten einer Deutung zu gänglich. Nach Ton, Machart und Verzierung scheint uns das Stück wohl bereits dem 5. Jahrhundert anzugehören; dieser Datierung widersprechen auch die Beifunde des Körpergrabes (handgearbeiteter Faltenbecher und Zwiebelknopffibel) nicht. Der Model, von dem das Bodenzeichen auf der Standfläche des Gefäßes abgedrückt wurde, zeigt eine recht primitive, wohl lokale Arbeit. Dazu kommt, daß er insbesondere an seinen Rändern nur unvollkommen abgedrückt erscheint. Das Kernstück der Darstellung ist eine kreuzförmige Figur, deren oberer Balken schlingenförmig gestaltet wurde. Links und rechts endet der waagrechte Balken in seltsamen Verzweigungen, von denen die vom Beschauer rechts gelegenen auf dem Original verschwommener wirken als auf der Zeichnung, die gerade hier eine zu präzise Linien führung vortäuscht. Man hat den Eindruck, daß der Model gerade da nur unvollständig bzw. zu schwach abgedrückt wurde (Abb. 191). Zur Deutung des Dargestellten möchten wir auf eine andere Gruppe zeit gleicher Kleinkunstwerke hinweisen: Im Rahmen der westlichen spätrömisch-fränkischen Gräberfelder des 4. und insbesondere des 5. Jahr hunderts kommen des öfteren modelgeblasene Glasschalen vor, die mit mehr oder minder reicher Boden zier versehen sind. Diese zeigt, meist innerhalb einer Umrahmung pflanzlicher oder geometrischer Motive, im Zentrum verschiedene stern- oder kreuzförmige Muster. Vorerst zum Beispiel ein Ringkreuz, das in den vier Innenecken seiner Balken von Punkten begleitet wird. Wir kennen es bei uns aus Morzg in Salzburg (Abb. 195, links); eine Glasschale mit demselben Dekor stammt aus Sablionneres, Dep. Aisne, Frankreich (Abb. 200). Glasschalen mit der Darstellung eines Christogramms sind im Gräberfeld von In dei' »Saininlung des Stiftes Seitenstetteii ei'liegt ein apis römischen Gräiiern von Maiior-Öhling staininendei' kleiner 'i'opf (Höhe 7,5 cm), der unsorem Mauterner Stiick Nr. 2 entspricht. Auch er trägt auf der Schulter ein Wellenband und zeigt auf seiner Standfläche in Relief ein Schrägkreuz im Kreis.
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