Österreichische Zeitung für Kunst und Denkmalpflege

''M 190-192. Tongefäß aus einem römischen Grab in Mautern bei Krems, N.Ö., 4. bis 5. Jh. n. Chr. (?); links der eiförmige Topf mit zahlreichen Drehrillen und einem zwei- bis dreizeiligen, spitzwinkeligen eingekämmten Wellenband; rechts das komplizierte Bodenzeiehen innerhalb eines kleinen Standringes (Landesbildstelle für Wien und Burgenland, Wien) (Abb. 195, links). Aus einer römischen Siedlungsschicht in Wels, O.Ö., meldete F. Wiesinger 1935 den Fund eines Krugbodens mit einem spiralförmigen Relief bodenzeiehen^"; dieses Stück ist jedoch derzeit im Museum Wels nicht auffindbar^i. Zu diesen mehr oder weniger bekannten Bodenmarken kommen nun aus Mautern bei Krems, N.Ö., einige weitere, die infolge ihrer komplizierteren Formen Beachtung verdienen 1. Im Jahre 1939 wurden auf G. P. Nr. 771/20 bei Bauarbeiten römische Gräber zerstört. Aus einem von ihnen stammt ein Töpfchen, das, nach Ankauf seitens des Kremser Museums vom Arbeiter Gömbös, nun die dortige Inventarnummer 1998 trägt. Eiförmiger Topf aus grausehwarzem hartgebranntem Ton mit Drehrillen außen am Körper. Höhe 9,5, Mündung 7,5, Standfläche 5 cm. Unten etwas beschädigt, trägt es in der Mitte der Bodenfläche einen erhabenen Ring von 2 cm Durchmesser, der in seinem Inneren mehrere einander zum Teil überkreuzende erhabene Linien von monogrammartigem Aussehen zeigt (Abb. 196, 197). 2. 1957 wurde anläßlich einer Notgrabung im östlichen Teil der ehemaligen G. P. Nr. 810 das Skelett eines Mannes (Grab 1) gehoben, das folgende Beigaben enthielt: rechts vom Kopf einen zerfallenen, nicht erhaltenen Gegenstand aus Eisen; daneben ein eiförmiges Tongefäß, beim rechten Fuß eine Urne aus rotem Ton, beide Drehscheibenarbeit, und einen handgemachten Faltenbeeher; auf der Brust eine Zwiebelknopffibel aus Bronze. Der eiförmige Topf besteht aus weißlichgrauem Ton (nach Kainz; „wahrscheinlich Mauterner Ware") und trägt am Körper außen zahlreiche Drehrillen. Der über einer Halskehle steil aufragende Rand ist niedrig. Auf der Schulter ein zwei- bis dreizeiliges. E. Beninger legte mir freundlicherweise den an ihn gerichteten Brief F. Wiesingers vom 25. Mai 1934 vor, wofür ich Ulm bestens danke. Freundliche Mitteilung von G. Trathnigg, Wels, vom 26. März 1963. Direktor Franz Kainz, Mautern, der Leiter des dortigen Heimatmuseums, stellte mir die Funddaten der vorgelegten Mauterner Gefäße freundlichst zur Publikation zur Verfügung, obgleich er selbst derzeit an der Zusammenstellung der jüngsten Grabungs ergebnisse in den dortigen römischen Gräberfeldern zum Zwecke ihrer Veröffentlichung arbeitet. Ihm sei dafür herzlichster Dank gesagt.

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