I' »l'A'aaBWMHB 89. Stift Kremsmünster» Kunstkammer; 3 '.J I Wf^7" Gnadenpfennig Kaiser Ferdinands II. . ' (BDA, I. Kirchhof) mußte unter allen Umständen gewahrt bleiben - gehört eine gewisse Dichte der Darbietung. Zu diesem Ende mußte also ein Mittelweg eingeschlagen werden, der einerseits zu einer zureichenden Sichtbarwerdung des Einzelgegenstandes führen und andererseits der Kunstkammer im Ganzen doch noch so viel wie irgend möglich von ihrer spezifischen ,.Fülle" erhalten sollte. Zum Zwecke dieser inneren Auflockerung wurden zwei Maßnahmen ergriffen. Es wurde die Kunstkammer einerseits in einen neuen, größeren und auch von Haus aus helleren Ranm transferiert, nämlich in jenen zwischen Kirche und Bibliothek gelegenen dreifenstrigen Raum, in welchem bis zn diesem Zeitpunkt die Gemälde des 19. Jahrhunderts untergebracht gewesen waren (während diese, wie angedeutet, in das bisherige Domizil der Kunstkammer übersiedelten). Vor der Übertragung der Gegenstände wurde dieser Raum hell gefärbelt und sein Fußboden abgezogen und versiegelt. Andererseits wurden zum Zwecke der inneren Entlastung vier Gruppen von Gegenständen ans der Substanz der Kunstkammer herausgelöst, und zwar die Gruppen jener Gegenstände, deren Charakter dem Wesen einer barocken Knnstkammer am fernsten zu stehen und deren Herauslösung also am ehesten vertretbar zu sein schien, nämlich: 1. die Sammlnng von Schnupftabakdosen®; 2. die Holzschnitzereien und die übrigen Gegenstände der Kleinkunst aus dem 19. Jahrhundert"; 3. die Glassammlnng^"; 4. die Porzellansammlungii. Die Dosen- ® Die Sammlung von Schnupftabakdosen floß aus den Hinterlassenschaften verstorbener Stiftsmitglieder zusammen. Sie umfaßt über 220 Objekte, darunter schöne Kupferemaildosen, Dosen aus Gold, Silber, Schildpatt, Perlmutter, Elfenbein, Holz etc. ' Bei den genannten Holzschnitzereien handelt es sich vor allem um Arbeiten der Linzer Bildschnitzer Johann Rint und Josef Sattler. " Die Glassammlung des Stiftes Kremsmünster, die den Stolz jeder kunstgewerblichen Sammlung bilden könnte, ist in der Hauptsache aus dem äbtliohen Tafelgeschirr erwachsen. Sie beinhaltet einige venezianische Gläser des 16. und 17. Jahrhunderts, einen sehr reichen Bestand an geschliffenen und geschnittenen böhmischen Gläsern des späteren 17. und vor allem des 18. Jahr hunderts und einen beachtlichen Bestand an Biedermeiergläsein. " Auch die Porzellansammlung des Stiftes dürfte im wesentlichen aus dem äbtliohen Tafelgeschirr erwachsen sein. Sie umfaßt verschiedenartige keramische Erzeugnisse und Porzellane aus Sevres, Meißen, Wien und anderen Erzeugungsstätten.
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