lange Sicht wohl nur mit einer weiteren unterirdischen Garage beiderseits der Paulitschgasse (für 117 PKW) und einem Parkplatz (für 78 PKW) auf dem Reininghaus-Areal gedeckt werden. Daß beide Tiefgaragen gleichzeitig auch als Schutz räume dienen könnten, wäre schon wegen der Amtsgebäude in unmittelbarer Nähe von großer Wichtigkeit. Es ist dem Verfasser wohl bewußt, daß die Verkehrssituation in Klagenfurt derzeit noch nicht so prekär ist, als daß von Seiten der öffentlichen Hand schon heute unterirdische Park garagen kostendeckend errichtet werden müßten. Tatsache ist aber auch, daß die ~ durch die relativ lockere Besiedlung bewirkte — noch unzureichende öffentliche Verkehrsbedienung für Besucher, Beamte und Bedienstete des Magistrates und des Amtes der Kärntner Landesregierung die Benützung von privaten PKW fördert. Es wird daher notwendig sein, für ausreichende Parkplätze zu sorgen. Da auch der Bedarf an Dienstfahrzeugen, die möglichst zentral eingestellt werden sollten, in Zukunft noch weiter ansteigen wird, müßte im Hinblick auf die im Sommer schon zur Gänze ausgenützte Parkplatzkapazität der Klagenfurter Innenstadt wenigstens die Errichtung der unterirdischen Garage unter dem zu künftigen Domplatz trotz der sicherlich erheblichen Kosten (Verbundfinanziermig mit anderen öffentlichen Dienststellen?) auf jeden Fall angesti'ebt werden. Die Gestaltung der Lokal-Tangente zwischen Bahnhofstraße und Karfreit Straße wäre in der Form vorzunehmen, daß der südlich des Domes an der Paulitschgasse liegende zwei- bzw. viergeschossige Altbau abgetragen wird, um an dessen Stelle unmittelbar im Anschluß an den Wohnhausbau Ecke Paulitschgasse—Bahnhofstraße ein zwölfgeschossiges Scheiben haus tuid im Anschluß an die Westfront des Domes einen zweigeschossigen Baukörper mit Arkaden und I'assagen errichten zu können. Durch die verschiedenen Niveaus und die Anlage einer Frei treppe könnte hier der bereits ausführlich erläuterte neue ir 175. Vorschlag von Rainer Reinisch für die Errichtung von unterirdischen Garagen im Dombereich und auf dem Reining haus-Areal 176. Blick von der Lidmanskygasse auf die öfütlich des Domes hinter einer hohen Mauer verborgene Gartenanlage. Anstelle der von R. Reinisch vorgeschlagenen Bebauung wäre die Mauer abzutragen und diese wertvolle Grünfläche mnerhalb der alten Umwallung der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. (R. Wurzer) Platzraum an der Südseite der Domkirche entstehen, der zur Parkanlage zwischen Bahnhofstraße und Domchor überleiten würde; sie wäre umzugestalten und der Bevölkerung zugäng lich zu machen. Auf die von R. Reinisch vorgeschlagene Schließung der Baulücke zwischen dem Dompfarramt und dem Bürogebäude Ecke Lidmanskygasse-Bahnhofstraße sollte u. E. im Interesse einer vielfältigen Raumwirkung besser verzichtet werden (Abb. 176). Dieser kleine Platzraum wäre dann Teil eines größeren, parallel zur Domachse liegenden längsrechteckigen Platzraumes, der die Wirkung des Domes steigern, das neue Turmhaus (Ecke Karfreitstraße-Paulitschgasse) als Sub-Dominante besser zur Geltung bringen und den Maßstab für die weitere städtebauliche Ausgestaltung der Lokal-Tangente festlegen würde. VII. ZUSAMM.ENFASSUNG Wir haben die Gestaltung des Dombereiches der Landes hauptstadt Klagenfurt deshalb als Modellfäll behandelt, weil wir der Auffassung sind, daß Probleme des Denkmalschutzes mid der Denkmalpflege - soweit sie Bauobjekte betreffen - fast immer auch städtebauliche Probleme sind. Da eine befriedigende Lösung nur durch eine gleichberechtigte Zusammenarbeit beider Fachgebiete erzielt werden kann, ist es Aufgabe des Städtebauers, dafür die nützlichen Methoden zu entwickeln, die den Zusammenhang und die Wechsel beziehungen eines Baudenkmales mit seiner Umgebung soweit wie möglich zu erhellen vermögen. Abgesehen davon, daß den Vertretern des Denkmalschutzes durch die Kenntnis der zweckmäßigsten Geaamtgestaltung ein viel elastischeres Verhandeln ermöglicht wird, so gewährt sie ihnen auch eine objektivere Beurteilung der realen Wirkungs möglichkeiten, was schon im Hinblick auf die Autoritäts wahrung von entscheidender Bedeutung ist. Vor allem aber erhellt gerade das vorliegende Beispiel, daß selbst um den Preis des Verlustes von Baudenkmälern allein durch die Wahrmig des städtebaulichen Maßstabes im Rahmen einer befriedigenden Gesamtgestaltung wertvolles Neues geschaffen, also die scheinbare ,,Niederlage" des Denkmal schutzes ineinen,,Sieg"verwandeltwerdenkann. R.Würzer
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