vorrangig gegenüber der Forderung nach mehr und größeren Parkplätzen für Kraftfahrzeuge. Im übrigen sollte ein Dom platz nicht zum Autoparkplatz degradiert werden! Variante F Ein optimaler Gestaltungsvorsehlag für den Klagenfurter Dombereich muß eine Gesamtgestaltung zum Ziele haben und auch die an der Paulitschgasse stehenden Gebäude mit einbeziehen. Demnach würde sich ergeben; ein in der Längs achse des Domes liegender, von einem neu zu errichtenden Nord- und Südflügel begrenzter und in der Mitte vertiefter Domplatz, dessen westliche Begrenzung - wie vorhin erwähnt - durch die wiederaufzustellende Dreifaltigkeitssäule symboli siert werden sollte. (Ein besserer Standort könnte nach u. E. für die Dreifaltigkeitssäule nicht gefunden werden.) Die südlich des Domes an der Paulitschgasse zwischen hohe Baukörper förmlich eingezwängte zweigeschossige Bebauung aus dem 18. Jahrhundert ist sowohl in funktioneller und ökonomischer Hinsicht als auch aus Gründen einer befriedi genden Gesanitgestaltung des Straßenraumes der Paulitsch gasse als Lokaltangente abzutragen und durch geeignete Neubauten zu ersetzen (Abb. 169). Um den Maßstab des Domes zu wahren, wird sich hier, analog zu dem nördlich an der Lidmanskygasse liegenden Vorhof, die Schaffung eines etwa 45 auf 40 Meter großen Platzraumes südlich des Domes als zweckmäßig erweisen. Er könnte im Osten durch ein achtgeschossiges, mit der Giebelseite zur Paulitschgasse stehendes Objekt und im Westen durch einen zweigeschossigen, an die Westfässade des Domes angebauten Baukörper begrenzt werden. Das Argument, daß durch diese Freilegung der Maßstab des Domes gestört und seine äußere Erscheinung beeinträchtigt werden könnte, ist wohl deshalb nicht stichhältig, weil es erwiesen ist, daß dem Dom ursprünglich ja auch nur ein eingeschossiger, mit Rundbogenarkaden versehener Vorhof zugeordnet war. .Ebenso ist die südlich des Domes liegende zweigeschossige Gebäudegruppe erst nachträglich hinzugefügt worden. Die Ostseite des Dombereiches schließlich ist bis zum 19. Jahrhundert überhaupt unbebaut geblieben. Überdies kommt noch dazu, daß die derzeit wenig an- , sprechende Wirkung des an der Lidmanskygasse liegenden vorhofartigen Platzraumes vor allem von der ständigen Beschattung und der Restaurierungsbedürftigkeit der Fassade ausgeht. Ein südseitig orientierter Platzraum jedoch, dessen wichtigste Platzwand die plastische Kleinarchitektur dieser Domseite bildet, könnte durch Niveaudifferenzen mittels Freitreppen sowie dui'ch eine entsprechende Fassadierung des Domes und eine günstige Bepflanzung eine sehr eindrucksvolle Raumwirkung darbieten. Abgesehen davon, würde anstelle des völlig veralteten Objektes ein neues, größeres uird ansprechenderes Gebäude treten, das in ökonomischer und städtebaulicher Hinsicht dem hervor ragenden Standort unmittelbar im Stadtzentrum wesentlich besser entspräche. Gegen den Einwand der Beeinträchtigung des Maßstabes muß auch noch angeführt werden, daß der ursprünglich hohe Stadtwall in unmittelbarer Nähe des Domes dessen Wirkung zweifellos viel stärker beeinträchtigt hat, als es jede gegen wärtig noch realisierbare Lösung je tun könnte. Dieser kleine Platzraum südlich des Domes in direkter Ver bindung mit den bestehenden Grünflächen östlich des Chores FFI.iI1 ? 51 f- . ; II |!- 169. Blick auf den Dombercich mit Südteil der Jesuitcnkaserne, auf den zweigeschossigen Altbau an der Paulitsch gasse und das Bürohochhaus des Amtes der Kärntner Landes regierung. Nov. 1962 (Aufnahme R. Wurzer) würde überdies noch Teil eines größeren Platzraumes im Zuge der Paulitschgasse sein, dessen Achse parallel zur Domachse verlaufen würde. Demnach sollten die vorerwähnten Platzräume im Dombereich die in Abb. 168 (Variante F) dargestellte Form erhalten, wobei auf eine möglichst enge und architektonisch ansprechend gestaltete Verbindung der einzelnen Räume untereinander mit Hilfe von Arkaden und Passagen Bedacht zu nehmen wäre. Im übrigen erhellt dieses Raumgefüge sehr deutlich die absolute Notwendigkeit, den von Paulitschgasse—Bahnhof straße—Lidmanskygasse—Karfreitstraße umschlossenen Dom bereich als städtebauliche Einheit zu betrachten und als solche zu gestalten. 170. Lageplan des Bebauungsvorschlages Rainer Reinisch JIU- Ii»'! ^
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