Österreichische Zeitung für Kunst und Denkmalpflege

vielleicht römische Spolien; Abb. 160). Die Holzproben wurden freundlicherweise von Herrn Hochschulprofessor Dr. E. Bancher untersucht, das Rundholz war aus Tanne, das Kantholz aus Lärche. Eine Altersbestimmung dieser Hölzer nach der Ci4-Methode wurde am Radiuminstitut der Univer sität Wien unter Leitung von Frau Prof. Dr. Karlik begonnen, ist aber noch nicht abgeschlossen. Die einzelnen Unter kellerungen sind verschieden alt. Eine ausführliche Darstellung der Befunde mit Plänen, Auf rissen und entsprechenden Bildern wird nach Abschluß der Grundaushcbungen und aller Untersuchungen an anderer Stelle veröffentlicht werden. Die Neuentdeckung bestätigte vollkommen die vom Berichterstatter schon früher erstellten Befunde solcher nachträglicher Unterkellerungen von Juden gasse 4.-6, Heiligenkrouzerhof. Maria am Gestade, Michaelerkirche, St. Stephan. Die soeben durchgeführten Grund aushebungen für eine Tiefgai-age Am Hof haben die gleichen barocken Gewölbe unter römischen Mauern zum Vorschein gebracht. Der gleiche Sachverhalt geht auch aus den Unter suchungen von Neumann und Mazanetz bei den römischen Ausgrabungen am Hohen Markt und am Heid^mschuß herÄMiSS 158. Wien I, Htenigasse Nr. .5. Ostseite. Barocke Keller gewölbe unter römischem Mauerwerk (Prof. Dr. A. Kieslinger) Die Unterkellerung bostehendei- Bauten war bis zur zweiten Türkenbelagerung allgemein üblich, da die durch die Festungs mauern eingezwängte Stadt ihren Raumbedarf nur mehr in der Vertikalen decken konnte. Ermöglicht wurden die zum Teil sehr kühnen Arbeiten durch den Lößboden, in dem ja bekannt lich die ländliche Bevölkerung heute noch ihre Weinkeller anlegt. Die Miniertechnik ist in Wien mindestens seit der Belagermig der Wiener Burg 1462 nachgewiesen und hat während der beiden Türkenbelagerungen ein riesiges Ausmaß angenommen. A. Kieslinger 159. Wien I, Sterngasse Nr. 7. Teil eines römischen Quader mauerwerks aus dem ersten Kellergeschoß vor der Abtragung durch den Bagger (BDA, Dr. H. Ladenbauer-Orel) 160. Wien I, Marc Aurel-Straße Nr. 2. Barockes Misch mauerwerk, Sandsteinblöcke (vielleicht römische Spolien) mit Ziegeln. Rechts: vierkantiger Stempel aus Lärchenholz, der das darüber befindliche römische Mauerwerk abstützte (Prof. Dr. A. Kieslinger) im m KUX:

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