Österreichische Zeitung für Kunst und Denkmalpflege

m"• . 1 -A 85. Stift Kremsmüiister, Kuastkammer; der sogenannte „Elefanteustuhl", Wien 1554 (BDA, I. Kirchhof) Räumlichkeiten des Altstiftes überführt und zu einem „Kunst-Museum" neuzeitlichen Charakters zusammengefügt. Dem aus der Sternwarte ausgeschiedenen Gesamtbestand der Artefakte gab man schon damals jene Gliederung, die im wesentlichen bis heute erhalten geblieben ist: Die Gemälde wurden in einer ,,Gemäldegalerie" vereinigt, die Waffen, das Jagdzeug und die Reste des sogenannten türkischen Kriegszeuges in einer ,,Rüstkammer", die Münzensammlung wurde, aus praktischen Gründen, in der Abtei hinterlegt, und alles übrige kam nun in die sogenannte,,Kunstkammer"'. Der gegenwärtige Inhalt dieser Kimstkammer ist also als ein Rudiment jener barocken Universal-Sammlung zu verstehen, in der er einst mit den übrigen Kunstwerken, mit den Naturalien und mit den wissenschaftlichen Geräten ver einigt gewesen ist. Das, was nach dieser Reduktion in der Kunstkammer verblieb, war noch immer ein imponierender Bestand. Seine Stärken hatte und hat er auch heute vor allem auf dem Gebiete der Holz- und Elfenbein schnitzerei des 17. und 18. Jahrhunderts; daneben gibt es eine Gruppe beachtlicher Gold- und Silber schmiedearbeiten, eine sehr interessante Sammlung von Arbeiten aus Wachs, verschiedenartige Arbeiten aus Stein und Halbedelstein, eine reiche Porzellansammlung, eine noch reichere Sammlung venezianischer und vor allem böhmischer Gläser, interessante Ostasiatica und Turcica, eine umfangreiche DosenVerschiedene Waffen und andere Kunstgegenstände wurden 1801 zur Ausstattung der Franzensburg in Schloß Laxenburg abgegeben; die meisten der alten Musikinstrumente gelangten 1836 als Beisteuer an das neugegrlindete Landesmuseum FranciscoCarolinura in Linz. Werner, a. a. O., S. 33.

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