Österreichische Zeitung für Kunst und Denkmalpflege

"(S;* m-fCt» . ... T,, fi^C. ;s«M» 141, 142. Spätrömisches Kolumbarium in Mazra, links vor, rechts nach den Ausbesserungsarbeiten (Dipl.-Ing. Dr. A. Hirain) Weiters werden die gröl3eren profanen, für das Touristenwesen vielversprechenden, attraktiven Objekte vom Touristenbüro bzw. seiner Abteilung für ,,die Verschönerung der Landschaft und der historischen Plätze" hergerichtet, in Parkanlagen eingebettet und womöglich äußerst attraktiv gestaltet. Als vierte Stelle, die noch hie und da Ausbesserungen an kleineren Denkmälern vornimmt, sind die Stadtverwaltungen zu erwähnen; dies aber nur dort, wo das Denkmal in eine Parkardage einbezogen ist und somit diese dadurch interessant zu gestalten verspricht. Leider wird bei allen diesen drei Institutionen bei Behandlung des Objektes kein geschulter Denkmalpfleger oder zumindest ein qualifizierter Fachmann herangezogen, sondern die Ausführung geschieht durch den das billigste Angebot stellenden Bauunternehmer, durch Vermittlung des „Amtes für öftcntliche Arbeiten". Sehr zu bedauern ist, daß in dem Denkmal nicht der wissenschaftliche, daher der kulturelle Wert geschätzt und mit Liebe behandelt, sondern daß es als ein zur Förderung des Touristenverkehrs auszubeutendes Objekt angesehen wird. Qualifizierte Baufachleute für das Denkmalwesen, sowohl in der Projektierung wie auch bei Durchführung, fehlen gänzlich. Weil das Studium der klassischen Architektur wie auch der Architekturgeschichte seitens der technischen Hochschule des Landes als ein unwichtiger Ballast für die Architekturstudenten betrachtet und daher in den Lehrplan nicht einbezogen wird, wie auch kein Lehrstuhl für Kunst geschichte an den Hochschulen besteht, ist die Folge, daß unter der jungen Architektengeneration kein Interesse für das Denkmalwesen besteht und kein Nachwuchs für die all mählich aussterbenden, noch mit europäischer Vorbildung und Kenntnissen der klassischen Architektur eingewanderten Fachleute vorhanden ist. Und so bedient sich das Touristen büro bei der Instandsetzung der größeren Objekte, um seiner Arbeit Authentizität zu verleihen, der Archäologie- und Geschichtsi^rofessoron der Universität Jerusalem. In der allerletzten Zeit wurde für die Aufrichtung des römischen Theaters in Beit-Schean der Direktor des Denkmalwesens in der UNESCO, Prof. De Angelis, als beratender Experte vom Touristenbüro eingeladen. .Es ist sehr daran zu zweifeln, daß jemand, wer immer es auch sei, an die Rekonstruktion dieses in seinen Ruinen noch immer imposanten Baues herantreten kann, ohne im Besitze eines genauen Verzeichnisses über das 143, 144. Kreuzfahrergrab auf dem Maraillahfriedhof in Jerusalem. Links: Das Grab wurde durch einen wild gewachsenen Baum zerstört. Rechts: Nach der Anastylosis (Dipl.-Ing. Dr. A. Hiram) m". -m 9 Denkmalpflege

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2