Österreichische Zeitung für Kunst und Denkmalpflege

'.axvI t'-«. M 5^14. i:- rm 44. Wien I, FestsaaJ der Öster reichischenAkademie der Wissenschaften. Deckengemälde v.Gregorio Guglielmi; vor dem Brand 1961 {B. Reiffenstein.Wien) Mim i, ta. üiL £ AKTUELLE DENKMALPFLEGE Der Wiederaufbau nach dem Kriege hat uns den Fragen der Eekonstniktion von Kunstwerken - die wir in den Dreißigerjähren im allgemeinen als erledigt betrachtet hatten ~ zwangsweise wieder näher gebracht. Angesichts der Mißerfolge (abgesehen von den offensichtlichen Mißgriffen bei der Auswahl der zu rekon struierenden Objekte) sind tvir jedoch gerade auf diesem, Gebiet besonders empfindlich geworden und werden nicht müde, die Argumente, die für oder gegen diese Restaurierungsmethode sprechen, abzuwägen. Voraus sichtlich würden wir uns gegen die Rekonstruktion noch ablehnender verhalten, wenn wir nicht reichlich Gelegenheit gehabt hätten, die mehr als fragwürdigen Ergebnisse festzustellen, die aus einer sogenannten ,,neutralisierenden" Restaurierung oder aus einer ,,gestaltenden" Denkmalpflege zu erwachsen pflegen. Gegenüber ihrer Blutlosigkeit bzw. Vermessenheit erscheint uns die biedere Rekonstrulction nicht nur kein Übel, sondern oft der einzig gangbare Weg zu sein, der dem Kunstwerk jene ,,Einheit und künstlerische Geschlossenheit" sichert, ohne die es vielfach zur Wirkungslosigkeit verurteilt ist. Aber wie immer in der Kunst des Restaurierens: Was das eine Mal richtig ist, wird das andere Mal falsch. Überzeugend ist immer erst das Ergebnis. Die Redaktion 7 Denkmalpflege

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