Schweizerische Kuiistführer; hgg. von der Gesellschaft für Schweizei'ischo Kunstgeschichte. V. Serie mit folgenden 10 Publikationen: A.Moser, Kirche Zweisiinmcn - C.A.Müller, Binningen und St. Margarethen — P. Hofer, Heiliggeistkirche in Bern - A. Reinle, Willisau - R. Walz, St. Ursen in Solothurn - H. Peter, Klosterkirche Rheinau - E. Maurer-P. Schaefer, Klo ster Wettingen - H. Peter, Klosterkirche Kappel — E. V. Känel, Kirche Erlenbach - H. Reinhardt, Chapelle de Chalieres. Allen Heftchen genieinsain ist die kurzgefaßte, höchst über sichtlich textierte und bebilderte Darstellung. Einige Kunst führer behandeln eine Stadt (Willisau), andere komplexe Profandenkmale (Schloß Binningen), andere einzelne Klöster (Wettingen), Kirchen, Klosterkirchen usw., einige aber auch kleine, wertvolle Kapellen und Filialkirchen (Zweisimmen). Mit einer bei Schweizer Autoren gewohnten Sorgfalt und präzisen Klarheit sind diese Broschüren verfaßt, in systema tischer Reihenfolge werden leidenschaftslos Daten und Inhalte vorgeführt. Diese Heftchen sind nicht nur spätere ,,Erinnerungsstützen" für den Besucher, sie vermitteln dem Kunsthistoriker Denk male, die anders zum Teil schwer erreichbar sind; Denkmale, die sonst - sicher zu Unrecht - unbekannt bleiben, obwohl sie zumindest bemerkenswerte Details, wie einige ikonologisch interessante Zyklen, prägnante Besonderheiten oder etwa ein wertvolles Restaurierergebnis, vor Augen führen können. Für den Denkmalpfleger etwa: wie hart und fremd farbig man in Bern (Heiliggeistkirche) Stuck von Joseph Anton Feichtmayr 1728 vom übrigen Gewölbe abhebt. Oder, wie man Burgen und Schlössern ihre romantischen Zutaten allgemein läßt und solchen im ,,gewachsenen Zustand" ohne weiteres ein Heimatrecht einräumt. Oder, wie man verlorengegangene spätgotische Kreuzganggewölbe durch gerade durchlaufende Holzflächen ersetzt beläßt (Kloster Wettingen). Oder, wie man figurenreiche Friese aus dem si^äten 14. Jahrhundert gut restaurieren kann durch Schließung flächiger Gewand- und Inkarnatteile sowie durch Schließung der linearen Durch zeichnung, jedoch unter völliger Weglassung der ungenügend erhaltenen Gesichtszüge. Die ,»sprechende" Bewegtheit der Gesten und Draperien scheint solche Fehlstellen fast auszu füllen (Kappel — Stephanskapeile); wie dieses Verfahi'en aber ungleich weniger Erfolg zeitigt bei farbflächig gemalten Fresken aus der gleichen Zeit, denen das ,,Rückgrat" der Zeichnung fehlt (Kappel - Johanneskapelle, Eglisau, Erlen bach). Dies sind gewiß nicht immer Beispiele ersten Ranges, in ihrer Fülle und Variationsbreite aber sind sie überaus anschaulich. Weitere Serien der Kunstführer sind in Vorbereitung. Die Heftchen sind im Paperback-Format gehalten, wodurch sie zwar sehr dünn bleiben, anderseits aber eine? gewisse wohl tuende Großzügigkeit gegenüber dem bei uns gebräuchlichen Kleinformat — das indessen bereits von mindestens vier Ver lagen hierzulande kopiert wird! — zeigen. F. Eppel Eduard Probst: Schweizer Burgen und Schlösser. 8 Farbtafeln und 80 ganzseitige Tiefdrucktafeln. 40 S. Ein leitung und Bildbesehreibungen. Orell Füssli Verlag, Zürich 1962. Das vorliegende Werk darf als knappe und erste Orientierungs möglichkeit über den in der Schweiz vorhandenen Bestand an Burgen und Schlössern dankbar aufgenommen werdtni. Freilich muß damit zugleich ein Ansporn zu tiefer.schürfenden Beiträgen zu diesem Thema gegeben sein. 88 Abbildungen, davon acht Farbtafoln, lassen das vorhandene Material wohl einigermaßen überblicken, doch erwecken diese — von einigen technischen und künstlerischen Mängeln (z. B. Farb tafeln III und VIII, Schwarzweißabbildung 19) abgesehen - weder das leidenschaftliche Feuer neoroinantischer Begeisterung noch das geeignete wissenschaftliche Verständnis, das die vor geführten Denkmäler mittelalterlicher Profanai'chitektur im Hinblick auf ihre hohe künstlerische und historische Bedeutung verdienen würden. Der Fachmann wird sich um die etwa sech zehn Seiten starke Einführung sowie um den zwischen dieser und dem Abbildungsteil eingeschalteten Katalog mit kurz gefaßten Beschi'eibungen und historischen Notizen zu den abge bildeten Bauten bekümmern und nur allzubald die Feststellung treffen müssen, daß damit lediglich dem flüchtigen Benützer gedient sein dürfte. Litei-aturangaben fehlen leider. Somit ist das Buch von Eduard Probst über Schweizer Burgen und Schlösser nicht mehr und nicht weniger als ein betont populär-wissenschaftlichesEingangstor in die Schweizer Burgen kunde und kommt als Bildband einem gegenwärtig stark aus geprägten Bedürfnis auf selten des Käufers gewiß entgegen. W. Kitlttschk.a. NEUE ZEICHNUNGEN ALBRECHT UND ERHARD ALTDÜRFERS von Franz Winzinger WioMier Jahrbuch für Kunstgeschichte, Band XVIII, Wien 1960, S. 7 Zu einer Vorbemerkung Franz Winzingers zu seinem Aufsatz in diesem Band des Jahrbuchs (S. 27) erlaube ich mir, in Übereinstimmung mit dem Herausgeber desselben, folgende aufklärende Bemerkung: Herr Winzinger, der bei mir zum Dr. phil. promoviert und sich bei mir 1956 habilitiert hat, hat mir freundlicherweise seine Funde einiger Zeichnungen der Altdorferschule mit den Vor lagen für meine beiden zusammenfassenden Arbeiten über Monogramm und Datum der Altdorferschule und über die Werkstatt Altdorfers zur Verfügung gestellt. Sein Aufsatz im vorigen Jahrbuch wurde durch mich der Redaktion des Jahr buchs zum Druck vorgeschlagen, und zwar für den damals geplanten Band 1957. Er sollte selbstverständlich vor meinen Altclorferstudien erscheinen, die für Weihnachten 1958 an gesetzt waren. Als sich der Druck des Jahrbuchs verzögerte, habe ich meine Publikation bis Ende 1959 aufgehalten, um — wie sich aus meiner Korrespondenz mit der Redaktion ergibt - Herrn Winzingers Priorität zu respektieren. Daran, daß sich dann das Erscheinen des Jahrbuchs noch über Ende 1959 hinaus verschoben hat und so mein Buch dem Aufsatz zuvorkam, trifft mich kein Verschulden, so sehr ich es bedaure. Karl Oettjnger
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