Österreichische Zeitung für Kunst und Denkmalpflege

■ 42. Gregorio Guglielmi, Bildnis des Chevalier de Saxe, 1754 (Institut für Denkmalpflege, Dresden) Über Gugliolmis Tätigkeit in Dresden sind wir unterrichtet durch die Bemerkungen, die Carl Heinrich von Heinecken zur Vita Guglielmis in seinen ,,Nachrichten von Künstlern und Kunst-Sachen"'' gemacht hat. Heinecken, der vielgesohäftige Intendant des Premierministers Graf Brühl, zugleich einer der hervorragendsten Kunstschiiftsteller seiner Zeit, war es, der 1753 den damals in Rom lebenden Maler auf Empfehlung seines Lehrers Sebastiane Conca nach Dresden verschrieb, wo er für den Grafen Brühl in dessen Schlössern zu Pforten und Nischwitz einige Plafonds malen sollte. ,,Allein, er hat nicht das geringste allda gemahlet, sondern die dortigen Gemähide wurden von Franc. Carl Palko, und von Stefano ' C.H. von Heinecken, Nachrichten von Künstlern und KunstSachen, 1. T., Leipzig 1768, S. .50. Ausführlicher scheint Heinecken Guglielmis Dresdner Tätigkeit in seinem hand schriftlichen ,,Dictionnaire des artistes" behandelt zu haben, dessen Reinschrift im zweiten Weltkrieg verlorenging, während das erhaltene Rohmanuskript im Dresdner Kupferstichkabinett Guglielmi nicht erwähnt. Torelli verfertiget." Im Widerspruch zu diesen bestimmten Aussagen Heineckens stehen allerdings zwei Posten in den Rechnungen der Brühischen Kassen». Dort findet sich unter den Ausgaben des Monats Februar 1753 ein Posten von ,,300 Th. dem Mahler Guglielmi wegen Nischwitz" sowie nochmals ohne nähere Zweckangabe ,,50 Th. dem Mahler Guglielmi". Zweifellos hat also Guglielmi doch irgendwelche Arbeiten für Brühl ausgeführt. Der Betrag von zusammen 350 Th. ist zu niedrig, um ihn auf ein Deckengemälde zu beziehen; kurz danach erhielt ein obskurer ,,Inventions- und Stall-Mahler Georg Friedrich Müller" 640 Th. für einen von ihm gemalton Plafond in einem Gartengebäude in Nischwitz. Die üblicherweise bei anderen Künstlern in den Brühischen Rechnungen erscheinenden Zahlungen für Reisekosten fehlen bei Guglielmi; man darf daher vermuten, daß Guglielmi in ^ Sächsisches Landeshauptarchiv, Dresden, Loc. 1402, Manual über Emnahme und Ausgabe bei des Herrn Premierministers Excellenz Cassa Februar 175.3-October 1754.

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