26. Stift Kreinsmünstei-, Rüstkammer. Zündkrauthorn (für das feine Pulver auf der Zündpfanne); süddeutsch (Österreich?), um 17.30—1740 (BDA, I. Kirchhof) 27. Stift Kremsmünster, Rüstkammer. Hirschfänger; frühes 18. Jh. (BDA, I. Kirchhof) Zusammenfassend läßt sich der Inhalt dieser Stiftsrüstkammer so charakterisieren; Abt Gregor Lechner (regiert 1543-1558) gilt als Gründer. In Wahrheit reichen ihre ersten Bestände um ein halbes Jahrhundert weiter zurück. Abt Gregor hat allerdings offenbar die Verteidigung neu organisiert. Im Brauhausturm, an der Stelle der heutigen Stiftgaststätte, stand das eine vordere Zeughaus; es enthielt, wie üblich im Mauerring angelegt, die Ausrüstung zur sofortigen Benützung durch die Wache. Daneben gab es noch im 16. Jahrhundert im Klosterhof freistehend gebaut das Waffendepot für die allgemeine Bewaff nung der Stiftsleute im akuten Ernstfall. Schließlich gab es auch noch eine Rüstkammer in der Prälatur; wahrscheinlich hat sie die Leibwaffen und die persönliche Jagdkammer enthalten. Aus all dem ist ein recht vielseitiger Bestand erhalten, der alle Gattungen, alle Zeiträume vom aus gehenden Mittelalter bis über den Vormärz hinaus und einen erstaunlich weiten Herkunftsbereich umfaßt. Es ist überraschend zu verfolgen, zu welchen technischen und geschmacklichen Leistungen sich das bereitwillig herangezogene heimische, ja lokale Handwerk aufzuschwingen imstande war. Außer Ober österreich, außer Wien, Tirol und Salzburg sind jedoch Böhmen und Schlesien ebensowohl vertreten wie Nürnberg und Suhl, Oberitalien wie Süd- und Mitteldeutschland, die Niederlande wie Spanien und Neapel, besonders eindrucksvoll die Türkei durch wohldatierte Beute. Der Umkreis ist also ganz beträcht lich. Seine Ausdehnung ist durch die Weite der österreichischen Verbindungen und Geschichtsproblematik 4 Denkmalpflege
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2