Österreichische Zeitung für Kunst und Denkmalpflege

* >>• -«s. .f.=i 18. Stift Kremsmünster, Rüstkammer. Hanns Summersperger, Hall in Tirol, 1496; Hieb-, Vorleg-, Zerwirkmesser und Leder scheide vom Jagdbesteck Kaiser Maximilians I. Auf dem Vorlegmesser die Darstellung Erzherzog Siegmunds v. Tirol (Kunsthistor. Museum, Wien) Von den drei Vitrinen enthält die erste erlesene Pistolenpaare um 1650, ein süddeutsches, eines von Brescia (Abb. 22) und ein Salzburger Pistolenpaar des berühmten erzbischöflichen Konstrukteurs Johann Paul II. Klett aus Suhl in Thüringen; daneben ein elegantes feintauschiertes ,,Schießhackl" (Beil mit eingebauter Radschloßpistole) um 1570 (Abb. 21), beigegeben ist schließlich ein Gästebuch mit aufschlußreichen gleichzeitigen Kostümbildchen. Diese Vitrine ist flankiert von zwei ,,Sendschwertern", Zeremonienschwertern für Markt- und Gerichtstage mit ehrwürdigen Klingen um 1300 und traditionell kreuzförmigen Griffen, die um 1600 hinzugefügt wurden. Die beiden anderen Vitrinen sind den reizvollsten Gegenständen aus der alten ,,Türkenkammer" gewid met. Sie sprechen für das hochentwickelte Kunstgewerbe des nahen Ostens: ein Lederbeutel, Pfeil köcher (Abb. 23), Pulverhorn, Bogen und Pfeile, Prunkgewehre von untadeliger Erhaltung, neben die aus der Stiftsbibliothek entsprechende türkische Koranhandschriften gelegt sind. Alles orientalische Gerät stammt aus der Sammlung von ehemals insgesamt 423 Objekten, die der Abt Erenbert II. Schrevogl (regiert 1669-1703) aus der kaiserlichen Türkenbeute nach dem Entsatz von Wien 1683 um hohe Summen käuflich erworben hat. Nichts spricht so deutlich wie dieser Kauf von jener historisierend-

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