Österreichische Zeitung für Kunst und Denkmalpflege

-.rV.«-' \ 1 i führen zur Anhäufung von Ausrüstung > 1 aller Art, zum Schutz der bloßen Existenz in V ' ,]b ■ffl höchster Gefährdung. Portschreiten der Kriegsd K ' kunst und Kampftechnik mindern dauernd den rfl ' ' '' praktischen Wert des eben noch modernen , 1 Hw m Rüstzeuges oder setzen es ganz außer Kurs. Hier i{'K' i ' Ii" n ^ Erinnerungsmoment, das Gedenken ' g r'* 1 iMM , ' das drangvolle, entscheidungsreiche Ereignis 'I iBw wirksam, bei dem die Waffe das nackte Leben er1"*^ ■ Dieses lebendige Gedenken verhindert die Ver- ' «'ff ' Ift'tI ' A| nichtung jedenfalls eines letzten Restes von allem. ^^1 * ^ ^ '* ^ In diesem Gefühlsbereich hat der museale Gedanke, 1 I breiteten Organismen führte, die man ,,Waffen- ' R Ä Sammlungen" nannte, seine tiefen Wurzeln, die man K il IIIh y zurück verfolgen kann. jilL '' jll^H ' inPS^H r >r'' •" ■"B Zur Ehrfurcht vor historischen Erinnerungsstücken H Kt j'JlBf » kommt die Bewunderung der Schönheit dieser und I 1"'4m ' ' jener besonderen Primkwaffe des Anführers, die ' J überlegene oder die sentimentale Freude am AlterjP|. ' tümlichen, der Hang des Menschen zum Kuriosen, zur Rarität. Genau dieselben inneren und äußeren Beweg16. Stift Kremsmünster, Rüstkammer. gründe führten zum Heranwachsen und zur Armbrustschäfte und Boizenköeher in .spätgotischer Schrank- Bildung der äbtliclien Jagdkammer, Seite an Seite türrahmung; süddeutsch, spätes 1.5. Jahrhundert , .-c.i. i n j.i T\.r oj. i ctj.-cj. j Kij'oViliof) iTiiI} cl©r stiitliciTGii Jrviistl^äiiTiiTiGr. IVluijuC clcis otiiu darauf bedacht sein, für seine Verteidigung selbst aufzukommen, so war andererseits der Abt der oberste Jagdherr in seinem Gebiet. Aus dem bloßen Nahrungserwerb des Urmenschen war in der hochentwickelten Gesellschaft der Jagdsport geworden, mit dem der Mensch zur Erhaltung des Gleich gewichts in der Natur eingriff. Der barocke Abt des 17. und 18. Jahrhunderts trat gewiß nicht nur gelegentlich an die Spitze einer geladenen Jagdgesellschaft. Die Jagd bedeutete den höheren Ständen eine ihrer Repräsentationsverpflichtungen. Kremsmünster verdankt seine für ein Stift bemerkenswert vielseitigen Rüstkammerhestände seinem Traditionsgefühl auch auf diesem Gebiete der Kulturhistorie und Kunstförderung. Sie sind aus Zeiten der Not wie aus Perioden gehobenen Lebensgefühls erwachsen. Sie verbinden Rauhes und Ernstes mit Anziehendem und Heiterem, Reihenerzeugnisse mit höchst Individuellem, rein Zweckhaftes mit spie lerisch Festlichem. Andere österreichische Stifte bewahren wohl dieses und jenes einzelne Waffenstück aus ihrer geschichtlichen Vergangenheit. Klosterneuburg hatte bis vor kurzem noch die bescheidenen Reste seiner Verteidigung aus dem 16. und 17. Jahrhundert in seinen MaueriP. Mit Kremsmünster kann sich auf diesem Gebiete heute keine klösterliche Institution Europas vergleichen. Diesen Erkenntnissen und Gesichtspunkten war bei der Neugestaltung des monumentalen Rüstkammer saales Rechnung zu tragen. Hier war keine Lehr- und Entwicklungssystematik von Waffentypen, -formen und -gattungen darzustellen, ebenso wenig wie eine ästhetisierende Herausziehung einzelner reicher und künstlerisch hochwertiger Leistungen aus dem Gesamtzusammenhang am Platze gewesen 16. Stift Kremsinünster, Rüstkammer. Armbrustschäfte und Boizenköeher in spätgotischer Schrank türrahmung; süddeutsch, spätes 15. Jahrhundei-t {,B.DA, .1. Kirchhof) Sie wurden 1952 en bloc an das Heeresgeschichtliche Museum in Wien verkauft.

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