Österreichische Zeitung für Kunst und Denkmalpflege

48. Wien I, Ursulinenkloster, Apotheke aus der ersten Hälfte des 18. Jhs. (BDA, I. Strempel) eingefaßt. Der mittlere Teil der Innenwand der Apotheke bildet eine Kische, die oben von einem Rundbogen abge schlossen wii'd und ein Okulusfenster hat. Die Einrichtung der Apotheke ist einheitlich und wurde von Anfang an für diesen Raum konzipiert. Die inneren Wände und die Pfeiler der Hofseite sind bis zum Gewölbeansatz mit 2,80 m hohen eingebauten Apothokenmöbeln verkleidet. Die festen Wandkästen bestehen aus einem vorspringenden Unter bau mit Schubladen und Regalaufsätzen, die durch Pilaster und verkröpfte Kranzgesimse gegliedert sind. Die Regale besitzen sechs offene Fächer und zwei Reihen kleinerer Schubladen (Abb. 48, 49). Ein langer Apothekertisch, dessen Unterbau für 43 durchgängige Schubläden eingerichtet ist, steht frei im Raum. Mit einem Gerätekästchen zusammen ist ein mehrarmiger bemalter Eisenständer, der von einem aus Blech ausgeschnittenen und vergoldeten Doppeladler bekrönt wird, auf dem Apothekerpult montiert. Die Einrichtung ist in Weichholz gearbeitet. Die Rahmen der Ladenuntersätze und die Regale sind mit einer lichtbraunen Lasur bemalt, von der sich die weißgrauen Pilasterfelder und Einrahmungen der Schubladen abheben. Die Vorderteile der Laden haben einen olivgrünen Grund, auf den jeweils ein ovales Schildchen und zwei gegenständige barocke Blatt kartuschen mit den entsprechenden Schriftsignaturen für den Ladeninhalt aufgemalt sind (Abb. 49). Der größte Teil der in die Regale eingestellten Standgefäße stammt aus der Zeit der Einrichtung. Es sind hier zwei Dutzend zylindrische, gedrechselte und bemalte Holzbüchsen zu erwähnen, etwa ebensoviele enghalsige Vierkantflaschen aus Glas mit kaltgemalten Schriftkartuschen (Abb. 50). Dazu

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