Österreichische Zeitung für Kunst und Denkmalpflege

84. Maulpertseh-Fresko, Aussclinitt: Belohnung der kunstbegierigen Jugend. Während der Freilegung (BDA, W. Wellek) ein Gemälde von Maulpertsoh, auch wenn es nur mehr als Fragment erhalten ist, neuerlich übermalen zu lassen. Man war sich der großen Schwierigkeiten bewußt, die mit einer der artigen Arbeit verbunden waren. Vor allem war ja unbekannt, was unter der späteren Übertünchung und unter der Bordüre an originaler Malerei noch vorhanden war. Jedenfalls war es klar, daß sich die Behandlung des Freskos auf eine reine Konservierung des Bestandes beschränken mußte. Der mit dieser heiklen Arbeit betraute Restaurator Paul Beckendorfer hat sich seiner schwierigen Aufgabe mit größtem Verantwortungsbewußtsein unterzogen^. Er versuchte zu nächst, wie er in seinem ausführlichen Bericht über diese Bestaurierungsarbeit darlegt, Klarheit über den vorhandenen ® Als Mitarbeiter haben sich Restaurator Prof. Otto Trubel und der Maurermeister des Bundesdenkmalamtes Josef Frais bewährt. Bestand zu gewinnen. Durch überaus vorsichtiges Abdecken konnten die beiden Figurengruppen deutlicher herausgehoben werden. Im unteren Teil hat sich die thronende weibliche Gestalt verhältnismäßig gut erhalten, es ist wohl die in der Beschreibung von Weinkopf genannte ,.gekrönte Belohnerin", links neben ihr steht ein Putto, der Genius, der aus seinem Füllhorn die Preise überreicht, vor ihr kniet vermutlich ein Künstler, hinter ihm sind undeutlich noch weitere Köpfe zu erkennen. Auch die Figur des Kunstlehrers schräg hinter dem Thron ist größtenteils noch vorhanden. Für die daneben zum Vorschein gekommene Draperie konnte kein Zusammenhang mehr gefunden werden, sie wurde selbstverständlich belassen und unauffällig durch neutrale Farben an die Gruppe ange schlossen. Im oberen Teil konnten die Personifikationen von Malerei, Bildhauerei und Baukunst ebenfalls noch klarer sichtbar gemacht werden. Sie bilden in ihren zarten Farbtönen

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