1!' . : '■ S'>'f-'^'4 ^■rr ■■^' ■ ' " *>.f/:;;",\,. ;-r, , i';' 'i m \ .f. ■■ * M \ l "■■■'■ :4 1 \ ?■ • ? r / K .-. .• .V 47. Peter Krafft, Kopf eines jungen Trommlers. Privatbesitz, Wien (Scherb, Wien) damit ein neues Bild vom Leben bietet. Krafft war hier nicht nur Realist, sondern auch Schöpfer einer monumentalen modernen Malerei, die den gewöhnlichen Bürger und die breiten Massen der Bevölkerung in den Vordergrund stellte. Krafft war für diese große Aufgabe wie geschaffen, eine Aufgabe, der nur die Avantgarde der Künstler gewachsen war. Auf jeden Fall waren ihm diese Aufgaben mehr gemäß als kleine romantische Kompositionen, in denen er sich bemühte, mit Hilfe der polierten Technik des Klassizismus die Mystik und Melancholie des Mittelalters darzustellen; trocken, pedantisch, mit Haupt gewicht auf der Form, die eben die Romantiker nicht interessierte. Für sie war im Gegenteil das illustra tive Motiv wichtig, mehr die Farben als die Disziplin, mehr das Gefühl als der Stil. Die künstlerische Formulierung stand hier im Widerspruch mit der Zeit und der Wirklichkeit. Trotz dieser Umwandlung war Krafft zu sehr geschätzt, um seine Laufbahn wie Gros zu beschließen. Vielmehr hat die damalige Kritik eben die romantischen Motive Kraffts begrüßt. Aber seine Zeichnungen, die Studien für die großen Kompositionen in der Hofburg, für ,,Aspern" und ,,Leipzig" zeigen uns am genauesten, daß hier zwei Welten in Frage stehen, die sich kaum miteinander vergleichen lassen. Diese Studienzeiclniungen Kraffts soll man keineswegs als etwas Nebensächhches mid Unwesentliches im Rahmen seiner Tätigkeit beurteilen. Sie stellen die beste und gediegenste Folge der Schule Davids dar. Ihr Leitmotiv ist die zeichnerische Genauigkeit, wie sie in den Theorien Winckelmanns gefordert wird. Später wird diese bei Krafft, m Berührung mit der Wirklichkeit, zu etwas Realem, Kräftigem und Heroischem. Angewandt auf das Format der Naturgröße, bringt diese klassizistische Forderung ihre besten Früchte, ihre Sublimierung hervor.
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