.w i 44. Peter Krafft, Die Rückkehr des Landwehrmannes nach dem Befreiungskriege, 1817. Leihgabe des Schottenstiftes in Wien an die Österreichische Galerie, Wien (ÖsteiT. Galerie, Wien) denen gegenüber die Figuren Davids einen fast beiläufigen Charakter zeigen. Kraffts Gemälde sprengt den Rahmen eines Porträts mrd ist in höherem Maß ein historisches Ereignisbild als Davids Napoleon. Es ist weniger pathetisch als das Napoleon-Bild, knapp schildernd wie ein Kriegsbericht. Diese Auffassung fand auch bei späteren österreichischen Künstlern Widerhall. Bruno Maria Wikingen bat bereits darauf hingewiesen, daß das Gemälde Peter Kraffts Anton Femlcorn bei der Konzeption des Reitermonuments des Erzherzogs Karl in der Schlacht bei Aspern (1847)® angeregt habe. Wir sind der Meinmig, daß dieselbe Quelle auch Leopold Kupelwieser als Anregung bei der Ausarbeitung der Figur des Erzherzogs für das Fresko von 1848 gedient hat, das die Schlacht bei Aspern darstellt und sich im Sitzungssaal des Nieder österreichischen Landhauses in Mhen befindet®. In dem Gemälde ,,Abschied des Landwehrmannes" (1813) in der Österr. Galerie in Wien vertieft Peter Krafft seine realistischen Neigrmgen. Was die Grundgedanlien seines Wirkens betrifft, so ist Peter Krafft damals schon völlig mit sich im reinen. Es ist die Zeit der sogenannten ,,vaterländischen" Motive, also die Zeit eines Patriotismus, welcher geschichtliche oder zeitliche Ereignisse in seinem Sinne dargestellt wissen will. Man kami sagen, daß Krafft mit diesem Gemälde des ,,Abschieds des Landwehr mannes" diese Gattung der Malerei für Österreich eingeleitet hat und ihr, indem er Züge von genrehaftem Alltag hineinverwob, spezifischen Charakter verliehen hat. Seine Technik freilich weist noch immer die Porzellanglätte der Klassizisten auf. In dieser Hinsicht koimte Krafft die Grenzen seiner Zeit nicht überschreiten. ^ Bruno Maria Wikingen, Anton Ritter von Fernkorn der Bildhauer und Erzgießer, 1813-1878, ungedruokte phil. Dissertation, Wien 1936, a. m. 0. ° Rupert Feuchtmüller, Das niederösterreichische Landhaus, Wien 1949, S. 41.
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