Saale des Schlosses Halbthurn zu ermöglichen, die Gesamt restaurierung der Klosterkirche in Frauenkirchen zu Ende zu führen, gar manche schwierigen Entscheidungen bei der durch greifenden Restaurierung der Oberberg-Kirche in Eisenstadt, der Grabstätte Josef Haydns, zu treffen und vor allem bei der Umwandlung der St. Martins-Kirche in Eisenstadt in eine Bischofskirche mitzuwirken. Wohl waren es nur wenige Jahre, während derer Juraschek als Landeskonservator im Burgen land tätig gewesen ist. Die Anerkennung, die ihm die Obrigkei ten dieses Landes aus Anlaß seines plötzlichen Todes gezollt haben, ließ jedoch erkennen, wie hoch man sein weites Wissen sowie ganz besonders sein tiefes Einfühlungsvermögen in die Werke der bildenden Kunst und die verbindliche Art, für deren Erhaltung einzutreten, zu schätzen gelernt hatte. E. Hainisoh Der plötzliche, unerwartete Tod von Dozent Dr. Eranz Juraschek bedeutet für die Österreichische Gesellschaft für die Forschung an Früh- und Hochmittelalterlichen Denkmälern einen schweren Verlust. Juraschek kann als Initiator dieser Gesellschaft bezeichnet werden, die in der Nachkriegszeit im Zusammenhang mit den Forschungsarbeiten aus Anlaß der Freilegung der Martinskirche in Linz entstanden ist. Vielleicht waren die ersten Absichten und Pläne noch allein auf diese Aufgabe gerichtet, deren Resultate der Verstorbene dann gemeinsam mit Prof. Dr. Wilhelm A. Jenny, der uns leider ebenfalls vor kurzem entrissen worden ist, veröffentlicht hat. Aber bald ergab sich hier ein internationaler Kontakt, der in schwieriger Zeit aus einer der ersten internationalen Ver anstaltungen nach dem Kriege, der Dreiländertagung des Jahres 1949 in Linz und seiner Umgebung, erwuchs. Schon im Folgejahr durch die Beiziehung deutscher und französischer Gelehrter über die ursprünglichen drei Länder, Italien, Österreich und Schweiz, hinaus erweitert, hat sich diese Ver einigung von Wissenschaftlern verschiedener Fachrichtungen durch die Kongresse der vergangenen Jahre in Deutschland, Frankreich, Italien, Schweiz, Spanien als sehr fruchtbar erwiesen. Franz Juraschek, der die ersten Fäden für diese Konvente geknüpft hatte, gehörte dem Internationalen Conseil der Frühmittelalterforschung als ständiger Sekretär auf Lebenszeit an, eine Stellung, die zugleich die Anerkennung seiner Ver dienste und seine Wertschätzung durch die verschiedenen Ländergruppen zum Ausdruck brachte. Immer wieder war er unermüdlich tätig, die Kontakte lebendig zu erhalten. Fast alle der Kongreßakten, die in den einzelnen Ländern in loser Form publiziert worden sind, enthalten auch wissenschaftliche Arbeiten seiner Feder. Der VII. Internationale Kongreß, der im Jahre 1958 in Österreich, vor allem in Wien, Burgenland, Kärnten und Tirol abgehalten wurde, ist von Juraschek sehr gründlich vorbereitet und in allen Belangen, auch finanziell, oi-ganisiert worden, nachdem er im Jahre 1957, nicht zuletzt wegen einer schweren Erkrankmig Jurascheks, ein Jahr zurückgestellt werden mußte. Niemand ahnte damals und auch nicht im Herbst 1959, als der VIII. Internationale Kongreß in Verona, Vicenza und Brescia stattfand, daß sich das Leben des Verstorbenen so rasch erfüllen sollte. Während die Führung der Gesellschaft für Frühmittelalterforschung schon vor einigen Jahren auf die Unterzeichneten übergegangen ist, war Juraschek immer noch der unermüdliche und verdiente Verbindungsmann, die Seele der Zusammenarbeit mit den anderen Ländergruppen. Seine Anregungen und Vorschläge haben darüber hinaus viel zum Wirken der Gesellschaft beigetragen. Wir wissen noch nicht, wie wir die Lücke ausfüllen sollen, die sein Tod gerissen hat. Sein Vermächtnis gerade in dem Sinne der Zusammenarbeit über die Grenzen der Länder und über die Beschränkungen der Fachrichtungen hinaus, wird der österreichischen For schergruppe und der Frühmittelaltergesellschaft eine Ver pflichtung sein. H. Mitscha-Mäuheim K. Holter HEINRICH WASCHGLER f Am 3. November 1959 ist nach ganz kurzer Krankheit Professor Dr. Heinrich Waschgier gestorben. In Oberrasen 1892 geboren, studierte er 1903 bis 1911 am Diözesanknabenseminar Vinzentinum und 1911 bis 1915 am Priesterseminar in Brixen. Der jmige Priester diente nur kurz in der Seelsorge, denn 1916 wurde er an das Kunsthistorische Institut der Wiener Universität geschickt, wo er unter Pro fessor Dvofäk eine exakte Ausbildung genoß und in einer Dissertation über den romanischen Dom von Innichen 1920 mit dem philosophischen Doktorat seine Studien abschloß. Als Praktikant des Bundesdenkmalamtes und des Haus-, Hofund Staatsarchives blieb er noch drei weitere Jahre in Wien. Nach vorübergehender Anstellung am Knabenkonvikt Kassianeum in Brixen, 1923 bis 1925, wurde er in das Vinzentinum berufen, wo er zeit seines Lebens Philosophie, Deutsch und Kunstgeschichte unterrichtete. Seit 1945 war er auch Subregens des Knabenseminars. Als Mitglied des DiözesanKunstamtes erwarb er sich ob seiner gi'oßen Kenntnis der Südtiroler Kunstdenkmäler große Verdienste; auch war er zeitweilig ehrenamtlicher Inspektor des staatlichen Denkmal amtes und lehrte seit 1946 am Priesterseminar kirchÜche Kunst- und Denlmialpflege. Die Diözese Brixen würdigte seine Verdienste durch die Ernennung zum Geistlichen Rat, die Universität Innsbruck verlieh ihm die Ehrenmitgliedschaft, dasBrixner Diözesanmuseum wählte ihn 1953 zum Präsidenten. Wenn Dr. Waschgler auch fast ganz im Unterricht aufging — der glücklichste Tag des Jahres war für ihn der Tag des Schul beginnes nach den Ferien —so hat er sich doch auch große Verdienste erworben um die Erforschung der tirolischen Kunst denkmäler. Er war Mitarbeiter von Propst Weingartner und bearbeitete Ladinien im ersten Band der Kunstdenkmäler Südtirols. Er war auch beteiligt am Dehio-Handbuch für Tirol
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