Österreichische Zeitung für Kunst und Denkmalpflege

# m 15. Prag, die Kleinseite mit der Karlsbrücke. Vornehmstes Beispiel eines in seiner Gesamtheit zu erhaltenden historischen Stadtbildes (Staatl. Institut für Denl^malpflege und Naturschutz, Prag) Kulturwerte sicherzustellen, und die bedeutendsten künstleri schen und wissenschaftlichen Werke zu überführen, damit die bestehenden Elemente des Kulturbildes eines Gebiets mög lichst in breitester Form festgehalten und erhalten werden. Auf dem Gebiet der Durchführung und Verwaltung der Denk malpflege bringt das Gesetz über die Kulturdenkmäler eine wesentliche Neuerung darin, daß es die praktische Denkmal pflege durch die Aufteilung der Aufgaben auf die Kreisräte und auf ihre zu diesem Zwecke neu einzurichtenden Organe dezen tralisiert. Das Staatliche Institut für Denkmalpflege und Naturschutz soll vor allem ein Studienzentrum darstellen, das die ,,Erforschung, Untersuchung, Dokumentation, wissen schaftliche Bewertung und Popularisierung der Denkmäler vornimmt, und die Fragen der Theorie und Praxis des Denkmal schutzes, der Konservierung, Erneuerung mid kulturellen Ausnützung der Denkmäler löst". Außerdem obliegt ihm die Pflicht, den Nationalausschüssen der Kreise bei der Durch führung der Denkmalpflege methodische Hilfe zu leisten und die Kontrolle ihrer Tätigkeit in fachlicher Hinsicht durchzufühi'en. Das Staatliche Institut für Denkmalpflege und Naturschutz soll ferner für das Ministerium für Schulwesen und Kultur Gutachten und andere Unterlagen ausarbeiten. Eine große Hilfe sollen den Organen der Denkmalpflege in den Kreisen zuständige Kreiskommissionen für Denkmalpflege leisten, an denen sich in breitem Maße Fachleute aus dem Gebiet der Kulturgeschichte, Kunstgeschichte, Volkskunde und Heimatkunde beteiligen sollen. In den Bezirken werden zur Unterstützung der Bezirkskonservatoren der Denkmal pflege die Bezirkskommissionen für Denkmalpflege errichtet; an den vom Standpunkt der Denkmalpflege bedeutungsvollen Stätten sollen auch örtliche Kommissionen für die Fragen der Denkmalpflege gegründet werden. Diese Einbeziehung von breiten Bevölkerungskreisen in den Dienst der Denkmal pflege müssen wir als einen großenNutzenund als eine wirkungs volle Hilfe zur Meisterung der stets wachsenden Aufgaben der Denkmalpflege betrachten. Es steht außer Zweifel, daß die auf der wissenschaftlichen Weltanschauung basierende Auffassung der Denkmalpflege gleichzeitig in der neuen Wirklichkeit der tschechoslowakischen Nachkriegsgesellschaft wurzelt. Diese Auffassung wurzelt auch tief in der Vergangenheit, mit deren fortschrittlicher Tradition sie durch untrennbare Bande verknüpft ist. Der erhebliche Anteil der heutigen Denkmalpflege an der kulturellen Revolution beruht vor allem in der wissenschaftlichen Erkennt nis der Kulturwerte der Vergangenheit, und zwar besonders auf dem Gebiet der materiellen Denkmäler, die ungeschilebene 4 Denkmalpflege

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