Österreichische Zeitung für Kunst und Denkmalpflege

lämn ,. .r--'- ■ i-'i-- *':■ 102. J.F.Kien (Kühn), Reitergefecht zwischen Kürassieren und Tataren (Hermannstadt, Bruckenthal-Museum) bei den beiden Brand finden und die sich im 19. Jahrhundert in der gesamten europäischen Landschafts malerei durchsetzte. Die andere Richtung faßt die Landschaft als Hintergrund für Genreszenen auf. Vertreter dieser Richtung sind außer Joh. Lauterer Franz de Paula Ferg mit seinen Schlachten gemälden (Abb. lOI), Johann Fr. Kien (in Österreich gibt es zwei seiner Bilder, im Bruckenthal-Museum fünf; Abb. 102), Franz Thomas Canton und sein Sohn GabrieP mit ihren galanten Schäferszenen oder August QuerfurH mit seinen Jagden. Die wenigen österreichischen Tiermaler, deren Gemälde nicht zahlreich sind, waren dennoch alle vertreten: Cajetan Roos, der Sohn des Philipp Roos' (Rosa da Tivoli), Anton Graffenstein, der äußerst seltene Darsteller der Tiere aus dem Schönbrunner Tierpark, von dessen Hand die Wiener Museen keine einzige Arbeit besitzen. Dann: Maximilian Handel und J. Chr. Viechter mit zwei Bildern, die nur im Bruckenthal-Museum vorhanden sind. P. v. Burgau, ein naiver Vogelmaler, wird von Thieme-Becker für Philipp Joh. Purgau gehalten, von dem nur zwei Arbeiten in Wien und zwei in Breslau bekannt sind. (Thieme-Becker vermerkt die fünf im Bruckenthal-Museum befindlichen Gemälde nicht.) Bedeutend begabter waren die bekannten Tiermaler Johann Georg und Philipp Hamilton, die zwar aus Brüssel gebürtig waren und dort gelernt haben, ihr Leben lang aber in Wien tätig gewesen sind. Die Hermann städter Galerie verfügt über dreißig Werke dieser beiden Künstler. Unklar ist die Urheberschaft der vom Katalog als Werke Karl Aigens vermerkten Gemälde Kat.-Nr. 11,5 und 116. Die übrigen, Chr. H. Brand zugeschriebenen Werke, sind flämisch-holländisch (Kat.-Nr. 113 und 114 nach d'Arthois, Kat.-Nr. 109 nach Wouwermann), italienisch (Kat.-Nr. 104, III, 112 von der gleichen Hand auf Papier gemalte Pendants) oder stammen von anderen österreichischen Meistern (Kat.-Nr. 110 ist eine Arbeit Anton oder Johann Faistenbergers). Alle diese Identifizierungen müßten jedoch von einem österreichischen Fachgelehrten überprüft werden. « Von Fr. Th. Canton sind nur die sieben (nicht drei, wie Thieme-Becker vermerkt) Gemälde des Bruckenthal-Museums bekannt. Keines davon ist signiert. Die Zusprechung erfolgte durch den handgeschriebenen Katalog Bruckenthals und durch Th. Frimmel, der sie bestätigte. ' Es hätten auch die beiden Landschaften ausgestellt werden müssen, die der Katalog des Museums irrtümlich einem nicht existierenden Franz Steinwald zuschreibt, die aber tatsächlich Johann Samuel Hötzendorfer gemalt hat. Dr. J.Bielz hat dies in seiner obengenannten Studie bewiesen. Die Ausstellung dieses Künstlers hätte um so eher erfolgen müssen, als auch die Land schaften des eigenartigen, in Wien verstorbenen Holländers Jakob Ferd. Saeys Aufnahme fanden.

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