Österreichische Zeitung für Kunst und Denkmalpflege

mLm:i m ■ Mr I] «TW H 119. Krems, Steinertor, rechts davon das alte Schmiedehaus (BDA Wellek) i', ' «ew II 120. Stein, Fischerturm, vom Schürerplatz (BDA Strempel) im Stadteigentum stehende Baudenkmäler, wie das Steinertor und den Turm der Piaristenkirche in Krems, für den Fischer turm in Stein (Abb. 119, 120), für plastische Denkmäler, wie die Dreifaltigkeitssäule in Krems, und viele andere mehr, aus geworfen. Die Erfolge dieser Bestrebungen, welche von Bund und Land gefördert wurden, beginnen sich nun abzuzeichnen. Waren Krems und Stein den Kunstfreunden immer schon wegen ihi-es Reichtums an Baudenkmalen bekannt, so hat die Wiederherstellung der profanierten Minoritenkirche in Stein, welche durch ein Jahrhundert als Tabakmagazin diente und völlig verbaut war, die Veranstaltung großer Ausstellungen, wie der Kremser Schmidt-Ausstellung im Jahre 1951 und der Ausstellung ,,Gotik in Niederösterreich" 1959, ermöglicht und damit viele Zebntausende nach Krems und Stein gebracht. Diese Auswirkung einer denkmalpfiegerischen Tat hat die Bewohner von Krems und Stein sehr ermutigt und gewiß dazu beigetragen, daß nun auch einzelne Bürger mit oft nur geringer finanzieller Förderung daran gingen, ihre schönen Altbauten sachgemäß instandzusetzen und zu pflegen. Der Erfolg war verblüffend; es hatte niemand geahnt, wie reich manche Fassade war. Neben dem Steinertor in Krems zum Beispiel steht nun ein gepflegtes Haus aus dem 16. Jahrhundert, das sich durch einen Laubenerker auszeichnet, welcher durch zwei Stockwerke geht, eine Seltenheit für Krems, denn Lauben sind sonst nur in den Höfen, aber nicht gegen die Straße zu angeordnet. Der Erker ist durch eine Säule abgestützt; es ergibt sich daher zu ebener Erde ein gedeckter Raum, wie er bei Schmiedewerkstätten an Stadttoren manchmal zu finden ist (Abb. 119 und 121). Alle diese Einzelheiten waren verbaut gewesen und wurden nun von dem Kremser Architekten Dipl.-Ing. Albert Gattermann liebevoll freigelegt. Hiebe! wurde auch ein schöner Renaissancetürsturz mit der Inschrift ,,Caspar Höckher 1536" freigelegt und wieder über einer Tür eingebaut. Die Schmiedelaube aber wurde zu einem Neben durchgang des Steinertors umgestaltet. Ein kleiner freier Raum neben dem Steinertor ermöglichte es dem Architekten, einen mit einer großen Glasfläche geschlossenen modernen Raum zu schaffen, von welchem nun der Eigentümer des Hauses, ein tüchtiger Konditor, guten geschäftlichen Nutzen hat. Der Erfolg dieser privaten Initiative ist dem Gedanken der Denkmalpflege in Krems und Stein sehr förderlich. Zur Zeit sind mehrere größere oder kleinere Vorhaben im Gange oder bereits abgeschlossen, die ein ähnliches Ziel ver folgen. Ein besonders dankbares Objekt war das Strohmaierhaus in Stein, an der Ecke des Minoritenplatzes und der Steiner Landstraße, an dem sich eine reiche Quaderung in Sgrafflto fand. Mit seinen schönen spätbarocken Fenster gittern und dem reichen Bewuchs an Reben stellt nun dieses Haus, dessen vorspringender Anbau einst einen Schüler Martin Johann Schmidts, den Maler Rudroff, beherbergte, einen überaus gefälligen Hintergrund des Platzes dar, auf dem sich die Minoritenkirche in Stein befindet. Auch die Häuser an der Landstraße zwischen Göttweigerhof und Minoritenplatz erwiesen sich als dankbare Objekte der Altstadtpflege; so das Haus Landstraße Nr. 19 mit einer schönen, in einer Nische angebrachten Madonnenflgur aus der Rokokozeit und das gegenüberliegende Haus, das sich durch eine Inschrift als ehemaliges Besitztum des Stiftes Kremsmünster erweist und das nach den aufgedeckten architektonischen Details an der Fassade eine frühgotische Kapelle besessen haben muß. Zur Zeit sind auch noch Arbeiten an dem Kremser Hause Weg-

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