Österreichische Zeitung für Kunst und Denkmalpflege

! r.'FlT '!■ IM' i ; Barookformen, die Plafondmitte das Initial SW S.m'^vtAi ' mit Freiherrenkrone in Stuck. Hinter dem Hausrechts ist an der Wand ein schmiedeeisernes _ Ungetüm angebracht, ein 80 cm hohes SchuhU I putzgerät in Renaissance-Barock-Formen mit ! s\.., i |\ 1 Drachenmäulern und Akanthusranken. ' ' I R 1 Über einige Stufen und durch eine große Tür • , ,L J I * gelangt man nach rechts in das Treppenhaus. An I ....... =—=« seinem Fuße war früher eine kleine Sitzgarnitur \ rnit einer Fächerpalme in der Mitte aufgestellt. '[/' I j ^4 I ^ Aufwärts schwingt die ,,barocke" Treppe, holz- ■■ ^ il 1 vertäfelt und mit einem reichen Eisengeländer fü 'j versehen. Auch an ihr lassen, im Grundriß wie 311 im Aufriß, kurvilineare Formen an den JugendL PVP ■ denken, ihre geschmeidige Glätte stellt einen '• ] ■ 1—il Ii krassen Gegensatz zu dem darauf aufmontier- .^i.|— I 1 ' / I ;jl ~ ■»»» -,-1-1 ^ ^ hyperbarocken Eisengeländer dar. Der erste ■^3 |T"3ii:iv , II,- Treppenabsatz bildet eine Art verkümmerten stl vn " " Balkon und war wohl jener Platz, bis zu wel- 'i i 1 chem man einem gesellschaftlich gleichgestellten ZIL_ .[.1- i Gast entgegenkam. Die beiden ausgerundeten . - .! \\( .l;!] ji 1 Treppenhausecken werden zwischen den GeschosZicn ...jj.,, ^ f. I" \ sen durch Hoffenster, deren bunter Blumendekor j '4 i ebenfalls die Nähe des Jugendstils anzeigt, etwas J ■■ I I j A ir''|pTi]' ^4^4 ^ aufgehellt (Abb. 108). •'^1 WP !|}! i.' .,<311 1 Hauptraum des Hauses bildet die große 'l " ^**" y "j offene Halle im ersten Obergeschoß (Abb. 109). ■— \ " G '" ■' 1 Wände bedecken reich geschnitzte und ge- ^j■:'a ^p 1 drechselte Fassaden von wuchtigen, tief eingeJ\ \ \\\ ' j i *" iLrl 1 ' bauten Schränken und von pompösen Nischen I I ' 1 \ 1 1 Dekorationsstücke, ferner der von einer groß- ■ -| t t ( P— artigen Holzverkleidung umrahmte offene Kamin 1 • r j n"^| ■ und die sehr großen Türen mit geschnitzten Supra- .-4""p |j f * ^ W '■ porten. Auf Konsolen ruht eine Schrumpfdecke, i i lediglich aus der vertäfelten Unterseite der balkonartigen, offenen ,,Korridore" des zweiten Ober1- geschosses gebildet. • ^ ' ff r r 1 .-p -j—).—[ I—\~—I—I ■ ,5,,,o(j !j -Dieser große Mittelraum empfängt durch die das 1 zweite Obergeschoß flach überwölbende, verglaste Kuppel das Tageslicht, seine Wände geben zwi107. Wien III, Salesianergasse 3a, Grundriß des Erdgeschosses scheii der kassettierteii Vertäfelung große nackte Plan- und Schriftenkammer der Stadt Wien -mi - i r- ■ i- • j. i r— i i i nr i flachen irei, die einstmals iur kolossale Wand gemälde gedacht waren. Gegen das Stiegenhaus zu tragen zwei flankierende, lebensgroße Karyatiden die ,,Brücke" des zweiten Obergeschosses, von der ein Luster in Kandelaberform herabhängt (Abb. 108). Weiter aufwärts (Abb. 108) führt die Treppe des gleichfalls durch eine Verglasung gedeckten Stiegenhauses in das zweite Obergeschoß, wo lediglich balkonartige, offene ,,Korridore" zu den seitlichen Wohnräumen hinführen. Das Mittelstück aber bildet eine einzigartig originelle ,.Brücke"^, ein freier Übergang mit ^ Diese Brücke ist das Absonderlichste an dem eigenwilligen Bauwerk. Da über sie der einzige Zutritt zu den oberen Gemächern führt, mußte sie im Grundkonzept der Architekten gelegen sein und war nicht etwa bloß ein modisches Beiwerk; auch hätte man sie leicht vermeiden können; die V erbreiterung und Betonung ihres freischwebenden Mittelteils legitimieren sie nachdrücklich als Wunschliind. „ I fPvp Mhh-v.., 107. Wien III, Salesianergasse 3a, Grundriß des Erdgeschosses

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