__; 'M ZI.JiJu^^^ *11^^ M lÖiQ-^qn- ' "■, - -, 104. Federzeichnung nach 1616, Krems mit der Donaulände (Germ. Nationalmuseum, Nürnberg) türm, richtiger ,,Lueg ins Land", besitzt wie die Gozzoburg eine Mauerkrone und soll vordem stärker und höher gewesen sein. Das Wiener-Tor war vermutlich einst auf der Federzeichnung noch sichtbar und wird in der Legende auch angeführt. Der rechte Rand der dreiteiligen Stadtansicht scheint jeden falls beschnitten worden zu sein. Der uns unbekannte Meister der Federzeichnung veranschaulicht sehr deutlich das Vorhandensein einer äußeren und einer inneren Stadtmauer mit einem dazwischen liegenden Stadtgraben. Dieser topographischen Darstellung kommt deshalb große Bedeutung zu, weil sie zwei bis drei Jahrzehnte vor dem Stich Merians ein äußerst genaues und detailliertes Bild von Krems liefert. Der Stich von Merian stimmt weitgehend mit der Federzeichnung aus Nürnberg überein; ergänzend ist darauf noch das Wiener-Tor und die südlich von diesem gelegene Peter- und Paulskapelle des seit 1130 nachweisbaren Berchtesgadnerhofes (Eisentürliofes) wiedergegeben. Von unschätzbarem Wert ist der Merian-Stich von Stein, der, sich durch Präzision und Klarheit aus zeichnend, uns manche der seit dem Mittelalter bis heute erhalten gebliebenen Baudenkmäler vor Augen führt. Die Stadt war umgeben von einer starken Stadtmauer, die rundum Amn Mauertürmen — z. B. Fischerturm — verstärkt wurde. Zugänge zur Donaulände besaßen das Sonnentor, das Traubentor und der Salzstadel, im Westen das aus dem 14. Jahrhundert stammende Brücken- (Linzer-) Tor mit gotischem Zeltdach. Von hier aus war mit Privileg Kaiser Friedrichs III. von 1463 eine Holzbrücke nach dem rechtsseitigen Donauufer von Mautern geschlagen worden. Nicht allzuweit entfernt vom Brückenkopf stand das kaiserliche Mauthaus; seit 1076 wurde die Donaumaut bereits in Stein ein gehoben. Die auf dem Schloßberg befindliche Burg hatte zweifelsohne auch die Funktion, die Entrichtung der Maut und den Donauübergang zu sichern. Ein Teil des Schlosses dient seit 1799 Wohnzwecken. Die Stadtmauer führte ostwärts zur Burg auf die Anhöhe bis zum Plumpertor, setzte sich von diesem zum sichtbaren Neutor und weiter bis zum Kremser-Tor fort, während das Wieden-Tor durch die Minoritenkirche Amrdeckt wird. Ähnlich wie in Krems sind die beiden Kirchen, Frauenkirche und Pfarrkirche, für das Stadtbild charakteristisch. Südlich der Minoritenkirche stand und steht noch heute der kaiserliche Salzstadel (Donaulände Nr. 34 bzw. Steiner Landstraße Nr. 27). Hervorgehoben zu werden verdienen auch der einst zwischen Köchelplatz Nr. 1 und Steiner Landstraße Nr. 58 aufragende Torturm mit Uhr, der 1874 abgebrochen wurde, sowie der Passauerhof mit Rundbogenzinnen, die Amrmutlich A'om Kremser Steinmetzmeister Lienhard stammen, dem Schöpfer der Zinnen vom Turm der Kirche St. Michael i. d. Wachau. Grundsätzlich wäre zu bemerken, daß diese Ansicht — wie alle übrigen behandelten und noch zu besprechenden — die Städte von Süden zeigt. Gelegentlich fanden auch in Reiseskizzenbüchern Darstellungen von Städtebildern Berücksichtigung, freilich sind solche Ansichten in den meisten Fällen unpräzise, da sie vielfach in Eile angefertigt wurden. Ein unbekannter Reisender hat im Dezember 1710 eine solche Skizze von Stein und von Krems gezeichnet, der weder künstlerisch noch topographisch eine Bedeutung zukommt. In einem erläu-
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