P? 1 ? '••- L .•^«-. ' »"•VvI' e '-^1 >"'>» >■ '^ISr^' ^ ■-■ ■ -■>-"' «5 Oben: 46. Quedlinburg, Stiftskirche von Südosten, die Südwand des Querschiffes nachträglich ausgeführt (Deutsche Fotothek, Dresden) hoch- oder spätgotischen Portales bekannt geworden. Die Stilbedingtheit der Denkmalpflege wird so besonders deutlich: jede Zeit erhält und pflegt nur das ihr Gemäße®. Nach der Mitte des 16. Jahrhunderts beginnt eine Phase der Auseinandersetzung mit romanischen Formen, die sich grundsätzlich von den beiden bisher besprochenen unterscheidet: Der romanische Bestand wirkt nicht mehr stilverbindlich und regt nicht mehr zu stilangleichender oder stiltreuer Denk malpflege an, sondern der romanische Bestand wird der modernen Stillage untergeordnet. Zwar werden 1580 in Leitzkau am sog. Althaus des Schlosses drei romanische Säulen des ehemaligen Kapitelsaales wiederverwendet und auch das Kapitell der östlichen Säule nach einigen Überlieferungen stiltreu restauriert, aber der gesamte romanische Bestand wird nun einer dreigeschossigen prachtvollen Loggien fassade in reinen Renaissanceformen eingefügt, so daß er völlig im neuen Bestand aufgehth « An zwei bekanntere Beispiele von Portalwiederverwendungen sei nur kurz erinnert: 1529 wird in Breslau die Vincent-Kirehe auf dem Elbing abgebrochen. Das Portal wird 1546 an die Südseite der Magdalenenkirche versetzt, dabei sollen die inneren Kämpfer (nach Tintelnot) ergänzt worden sein. Vgl. H. Tintelnot, Die mittelalterliche Baukunst Schlesiens, Kitzingen 1951, S. 354, Anm. 11. — 1563 werden zwei Portale aus Kloster Altzelle nach Nossen verbracht. Das Kloster Altzelle war nach seiner Auflösung in der Reformation rasch verfallen und durch Blitzschlag weiter zerstört worden. So kommt der Kurfürst von Sachsen einer Bitte der Stadt Nossen um Material für den Neubau der durch Brand zerstörten Stadtkirche von Nossen nacn. Eine ganze Reihe von Werkstücken aus Altzelle wandert so nach Nossen, unter anderem das Portal des Sommerrefektoriums und das I'ortal des Gast hauses. Sie finden in Nossen - wie später besonders betont wird - weiterhin Verwendung zu würdigen, frommen Zwecken. Vgl. Joh. Conr. Knauth, Geographisch-historische Darstellung des Stiftsklosters zu Alten-Zella . . . Leipzig und Dresden 1721, Teil V 50, S. 81-84. C. Gurlitt, Das Zisterzienser-Kloster Altenzella, Dresden 1922, S. 14-15, 59. - Eine soeben vollendete Leipziger Dissertation von H. Magirius zum Kloster Altzelle ist mir nicht mehr zugänglich gewesen. ' E. Wernicke, Beschr. Darstellung d. älteren. BKD d. Provinz Sachsen, Heft 21, Kreis Jerichow, Halle/S. 1898, S. 154-155. - E. V. Niebelschütz, Das Schloß in Leitzkau. Monatsbl. der Magdeburger Zeitung 77, 1935 (28), S. 217-220.
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