Österreichische Zeitung für Kunst und Denkmalpflege

91. Schloß Straßburg, aufgerissene Südostecke mit dem bereits gesicherten Kapellenturm (Dr. S. Hartwagner, Klagenfurt) 92. Schloß Straßburg, durch Stahlschließen gesicherter Westtrakt mit ,,Faulturm" (Dr. S. Hartwagner, Klagenfru-t) Raum fehlt, den Verein ,,Freunde der Straßburg" und begann mit der ihm eigenen Energie seinen Plan zu verwirklichen. Den veränderten wirtschaftlichen Verhältnissen und dem von Jahr zu Jahr sprunghaft ansteigenden Fremdenverkehr ent sprechend, sollten im Schloß ein Gaststättenbetrieb und ein Museum untergebracht werden^^. Im Sommer des Jahres 1956 setzte die Arbeit am Bau ein. Zugrunde lag ein an Hand des Elaborates von Prof. Engelhart, von Ratschlägen des Statikers Oberbaiu'at Dipl.-Ing. Hönig, der Landesbaudirektion Kärnten, gemeinsam mit Arch. Reiohhart und dem Landes konservator aufgestelltes Dringlichkeitsprogramm. Mit der Bauaufsicht betraute das Bundesdenkmalamt Dipl.-Ing. Klimpfinger. Bauholz im Werte von über 100.000 Schilling stellte das Bistum kostenlos bereit, die Straßburger leisteten freiwillige Fuhren, Bund und Land halfen mit namhaften Subventionen. So gelang es bereits im ersten Baujahr, die schwersten Dach- und Mauerschäden zu beheben. Zimmer meister Plieschnegger in Straßburg und Baumeister Dipl.-Ing. Koschat aus Klagenfurt überboten einander mit ihren Leistun gen. Selbst äußerst kritisch urteilende Fachleute bewundern " Thema: Geschichte des Bistums Gurk. Kirchliche Kunst gegenstände könnten von dem mit Schaustücken überfüllten Diözesanmuseum zur Verfügung gestellt werden. Als Prunk stück des geplanten Museums würde sich der jetzt in Wien befindliche Straßburger Bildteppich (um 1390) sehr gut eignen. die vorzüglich dem Altbestand angepaßten, neuen Stütz mauern^®. In den Jahren seit 1956 ist erfreulich viel geschehen: die trostlos verödete Stätte hat wieder ein freundliches Aussehen gewonnen. Alle Dächer sind neu gedeckt oder zumindest instand gesetzt, der Kapellenturm in der Südostecke des Schlosses ist provisorisch gegen Absturz gesichert^®, den gleichfalls durch breite Trennungsrisse ernstlich gefährdeten Westtrakt halten 9 starke, in Beton eingelassene Torstahlschließen zusammen; gegen Witterungseinflüsse schützt ihn ein neues Dach, das südseitig auf einer neu hocbgeführten Mauer auf ruht. Von den Arkadengängen sind die des Nord- und Osttraktes instandgesetzt und ergänzt. Selbst das imponierend große Stall- und Kastengebäude", auf dessen Gewölbe im ersten Die iiouaufgeführten Mauern entsprechen mit wenigen unerläßlichen Ausnahmen dem eingestürzten Altbestand. Eine endgültige Sicherung wird erst durch den Aufbau des Südtraktes erwirkt. 1959 soll die noch offene Westflanke dieses Gebäudeteiles durch eine Mauer geschlossen werden. " Zufolge seines stattlichen Aussehens vom Volksmund als ,,Rittersaal" bezeichnet. Das 1584 unter Fürstbischof Chri stoph Andreas nach Plänen von Johann Anton Werda - anstelle des 1343 erwähnten Meierhofes — errichtete ,,Stall- und Kastengepäu" ist bereits als frühbarocker Bau anzusprechen (Fenster und Türrahmungen). Im Erdgeschoß ein ursprüng lich als Stall benützter, durch Säulen in drei Schiffe geteilter Saal.

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