Österreichische Zeitung für Kunst und Denkmalpflege

74. Stift Admont, Sammlung, Fragment einer Steinigung des hl. Stephanus, nach der Restaurierung (BDA, Fasching) In der Akademie der bildenden Künste in Wien sind ebenfalls einige wertvolle, beschädigte Holzplastiken unter der Leitung von Prof. Dr. R. Eigenberger von seinen Meisterschülern restauriert worden. So die spätgotische Gruppe,, Anna selbdritt" (65 x 74 cm), die beim Stiftsbrand 1865 gelitten hatte und stark verwurmt war. Sie ist vollständig konserviert wor den. Die gleiche Werkstatt restaurierte die aus dem 15. Jh. stammende und nur mehr unvollständig erhaltene Gruppe einer ,»Steinigung des hl. Stephanus" (62 cm br., 41 cm h., Abb. 74); ferner eine frühbarocke ,,Schmerzhafte Muttergottesstatue", die einst in einer Kapelle der Stiftspfarre Palfau stand. Eine weitere Instandsetzung galt der Pietä von Th. Stammel, 1763, die in der stiftischen Pfarrkirche von Wildalpen stand. Durch allzugroße Feuchtigkeit war dieses wertvolle Werk äußerst gefährdet. Nach einem gründlichen Trockenprozeß und Konservierung der alten Fassung mit Ergänzung des Strahlen kranzes ist dieses Schnitzwerk wiederum in barockem Glanz erstanden und befindet sich derzeit auf dem Altar der rechten Seitenkapelle in der Stiftskirche. Die Pfarrkirche von Wild alpen erhielt dafür eine genau ausgeführte Kopie von dem Gröbminger Bildhauer W. Schwarzkogler. In der gleichen Werkstatt der Akademie ist auch das kleine Modell des hl. Martin, von Stammel, renoviert worden, c) Tafelbilder und Ölgemälde. Von 1948 bis 1950 hat der damalige Landesrestaurator, Prof. K. Wagner (Graz), neun große Ölgemälde aus dem 17. und 18. Jahrhundert restauriert, darunter das große, aber vollständig defekte Ölgemälde von F. Verbeeck (255 x 160 cm), eine Darstellung der Gründung des Stiftes Admont. Dieses Gemälde, das sowohl künstlerisch bedeutend, wie lokalhistorisch für das Stift interessant ist, mußte neben der üblichen Konservierung an einigen Stellen ergänzt werden und erhielt auch einen neuen passenden Rahmen, den ebenfalls Prof. Wagner entwarf. Von seinen anderen Gemälderestaurierungen sind hervorzuheben: Ein Porträt der Prinzessin Anna v. Nassau und fünf große barocke Heiligenbilder. Drei weitere Ölbilder wurden in der Landes restaurierungsanstalt bei Friedrich Richter-Binnenthal be handelt. Eine zweite Gruppe von Bildern des Stiftes restau rierte Frau G. Somzee in St. Florian bei Linz, darunter zwei Bilder von Johann Martin Schmidt, die dann 1951 als Leih gaben für die Kremser-Schmidt-Ausstellung, die aus Anlaß seines 150. Todestages im ehemaligen Minoritenkloster in Stein a. d. Donau veranstaltet wurde, zur Verfügung gestellt wurden. Neben sechs weiteren Barockbildern (hl. Familie, hl. Gregor, hl. Barbara, hl. Josef, hl. Herz-Jesu und Porträt von Abt Matthäus) übernahm sie auch die Restaurierung von acht Bildern aus der Märchenreihe ,,Hänsel und Gretel", die der Admonter Maler Augustin Kurz-Gallenstein (f 1915) in seiner eigenartigen Maltechnik in der Zeit von 1901 bis 1911 aus geführt hatte. Der Salzburger F. Thaler restaurierte sechs Ölbilder, darunter zwei von J. Zanusi, ,,Der Tod des hl. Benedikt" und ,,Das Martyrium des hl. Blasius", ebenso ein größeres ovales Ölbild mit der ,,H1. Katharina" von einem unbekannten Meister. Für das neue Refektorium renovierte er

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