Österreichische Zeitung für Kunst und Denkmalpflege

[II. Restaurierung von Einzolkunstwerken und Bibliotheks beständen a) Steinfiguren. Die Restaurierung von defekten plastischen Kunstwerken aus Stein begann mit der 1940 demolierten Figur des hl. Benedikt, einem Werk von J. Th. Stammel in der Kapelle des inneren Stiftsgartens. Die bei der damaligen mut willigen Zerstörung noch erhaltenen Reste der Sandstein plastik hatte man vergraben; sie mußten daher zuerst ausge graben, dann sorgfältig zusammengesetzt und das Fehlende ergänzt werden. Diese kunstvolle, aber auch mühsame Zu sammensetzung und Restaurierung führte akad. Bildhauer und Restaurator Föderl von der Werkstatt des Bundesdenkmalamtes Wien in den Sommerwochen 1952 durch. Die kleineren Schäden an der Steinplastik des hl. Blasius in der Kapelle des äußeren Stiftsgai'tens behob 1954 der Steinmetzmeister Hans Löschnigg aus Rottenmann. Er hat auch in den Sommer wochen 1954 die Mariensäule mit den fünf großen Heiligen gestalten ausgebessert. Die Gruppe im Marienpark, eine Zierde Admonts, hatte Abt Anselm 1712 zum Andenken für die Abwendung der großen Viehseuche durch den Grazer Bildhauer Christoph Winkler ausführen lassen. Sie war schon einmal unter Abt Kajetan am Ende des vorigen Jahrhunderts restauriert worden, zeigte aber wieder Sprünge, Löcher, Frakturen und sonstige Beschädigungen an den einzelnen Statuen, so daß neuerdings zur Erhaltung dieses Denkmales eine Restaurie rung notwendig wurde (Abb. 75). H. Löschnigg restaurierte noch die vier Sandsteinfiguren auf der Balustrade zum Prälatengärtchen im Schulhof, Ceres, Diana, Flora und Minerva, die Markus Schokotnigg 1716-1719 ausgeführt hat, ferner die Sandsteinplastik des hl. Josef auf einer Säule beim Gitter vor dem Eingang zur Stiftskirche und 1956 die zwei großen noch erhaltenen marmornen Wappen (1,20 X 0,65 m) des Abtes Urban Weber (1628-1659). b) Holzplastiken. Von der Restaurierung beschädigter Schnitzwerke aus Holz ist zuerst die der am Dachboden des Stiftes 1936 aufgefundenen gotischen Madonna zu nennen. Die Statue wurde von der akad. Restauratorin Frau Elisabeth Schober abgedeckt und von G. Krischan (beide Graz) ergänzt und teils neu gefaßt. Die Statue stammt aus dem Ende des 15. Jhs. und steht jetzt als ,,Admonter Hausmadonna" in der Prälatur. Weitere Restaui-ierungen von Holzplastiken führte Frau K. Rauch mit ihrer Tochter Lotte in ihrer Bildhauer werkstatt in Altmünster am Traunsee dui'ch. Unter ihren geschickten Händen sind fünf große geschnitzte und gefaßte Wappentafeln der Kurfürsten aus der zweiten Hälfte des 17. Jhs. abgedeckt und teilweise ergänzt worden. Sie zieren seit 1958 das neue Stiftsarchiv. 1958 hat Frau Rauch auch die gotische Statue des hl. Urban, sitzend mit der Weintraube (55 cm hoch), aus dem Ende des 14. Jhs., abgedeckt und eine Hand teilweise ergänzt. Die sorgfältige Restaurierung ergab die ursprüngliche interessante Fassung. Ferner wurden von ihr einige geschnitzte Rahmen, ebenso ein barocker Standuhr kasten mit geschnitztem Aufsatz renoviert und teilweise ergänzt. 1957/58 befreite sie auch das von Th. Stammel im Jahre 1764 geschnitzte Weihnachtsrelief mit der Anbetung der Hirten von der alten Firnisschicht und fertigte dazu einen passenden Kastenrahmen mit geschnitzter Goldleiste an. Es befand sich von Mitte Dezember 1957 bis Mitte Jänner 1958 in der Sonderausstellung ,,Weihnachten in alter Kunst" im Grazer Joanneum, 72. Stift Admont, Blick in das neueingerichtete Archiv (BDA, Fasching) 73. Stift Admont, Bibliotheksgang, Ansicht von Frauenberg nach Vischers Schlösserbuch 10 Denkmalpflege

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