Österreichische Zeitung für Kunst und Denkmalpflege

68. Frauenberg bei Admont, Wallfahrtskirche von Südost (BDA, Fasching) STEIERMARK Zehn Jahre Denkmalpflege in der Benediktinerabtei Admont Mit dem Wiedererstehen der Benediktinerabtei Admont 1945 mid den darauffolgenden mühevollen Rückstellungen des enteigneten beweglichen und unbeweglichen Besitzes über den Weg von mehr als einem Viertelhundert Rückstellungsanträgen, begannen sofort die Reparaturen aller Bauschäden an den Mauerwerken und an der Bedachung des gesamten Komplexes der Stiftsgebäude, ferner die neue Färbelung der Fassaden im Ausmaß von zweieinhalb Hektar und ebenso die Behebung der Bauschäden an den stiftischen Pfarrhöfen, Wohnhäusern, Wirtschafts- und Verwaltungsgebäuden. Außer dieser groß zügigen Gebäuderenovierung erfolgten systematische Restau rierungen der von 1938 bis 1945 enteigneten und verschleppten Kunstwerke des Stiftes. Die folgenden Zeilen sollen in einer übersichtlichen Zusammen stellung von den Restaurierungen berichten, die das Stift in der Zeit von 1948 bis 1958 durchführen ließ. I. Kirchen a) Stiftskirche. 1952 bis 1953 gründliche Entstaubung des Inneren der Stiftskirche, Auffrischung sämtlicher Holzaltäre, Abdeckung der alten Firnisschicht von den Schnitzereien und Ausbesserung der beschädigten Glasfenster. Die ersteren Arbeiten führte die Firma J. Leitner aus Salzburg durch, die Behebung der Fensterschäden die Glaserwerkstätte des Zisterzienserklosters Schlierbach. b) Alte Pfarr- (Markt-) Kirche. Neben der Außenreno vierung dieses ältesten Admonter Kirchleins zu Ehren des hl. Armand, bei der Reste von alten Fresken zum Vor schein kamen, wurde im Innern der rückwärtige Teil, mit Einbeziehung des Turmraumes, für ein Pfarrheim einge richtet. c) Frauenberg bei Admont. In der Zeit von 1947 bis 1949 ließ Abt Bonifaz Zölß (gest. 1955), in Dankbarkeit für die glückliche Rückkehr der von 1938 bis 1945 verbannten Mit glieder des Konventes in das Stift, das Heiligtum auf dem nahen Frauenberg, als stiftische Pfarr- und Wallfahi'tskirche, einer gründlichen Renovierung unterziehen. Neben der Ausbesserung der weiten Mauern um Kirche und Pfarrhof wurden im Kircheninnern die Stukkaturen und besonders die beschädigten Gewölbefresken, die durch Feuchtigkeitseinflüsse stark gelitten hatten, ausgebessert und das Innere vollständig entstaubt. Die Restaurierung der Deckenmalereien von Antonio Maderna führte der Maler und Restaurator F. Thaler durch, die der Stukkaturen H. Braun, beide aus Salzburg. Ebenso fand in den folgenden Jahren die Renovierung des Frauenberger Kalvarienberges mit den figmenreichen Kreuz wegstationen statt. Durch diese großzügige und kostspielige, aber auch bestgeglückte Innenrestaurierung der Wallfahrts stätte am Frauenberg, dem heiligen Berg des steirischen Ennstales, ist Abt Bonifaz zum ,,Restitutor Frauenbergensis" geworden (Abb. 68-71). d) Außerdem ist 1952 anläßlich der 800 Jahr-Feier des Marktes St. Gallen auch die dortige stiftische Pfarr- und Dekanats kirche einer Renovierung unterzogen worden.

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