Österreichische Zeitung für Kunst und Denkmalpflege

63. Florenz, Porta di San Gallo (Archivfoto) Die Grundsteinlegung der Innsbrucker Triumphpforte erfolgte sodarm noch im gleichen Monat, und zwar am 21. März®. Der Chronist des Stiftes Wilten vermerkt an diesem Tage folgendes: ,, . . . wnrde nach mittag der Grundstein zur neuen Ehren Pforten oberhalb dem Cronen Wirtshaus von Sr. Exz. Herrn Gubernial Präsidenten Grafen v. Enzenberg unter Aufwartung der H. Bürgermeister der Statt Innspruck unter Trompeten und Paukenschalle auch unter Lösung einiger Mörser feyerlich geleget, da ehvor die Inschrift so zu immerwährendem Andenken in Kupfer gestochen ward durch H. Gubernial Secretario Trentinaglia öffentlich abgelesen worden. Sie wird auf Kosten der Statt errichtet 50 Schuh hoch." Die Triumphpforte, die an der damaligen Grenze zwischen Innsbruck und Wilten errichtet wurde und sich bis zur Verbauung der heutigen Leopoldstraße dem von Süden der Stadt Nähernden schon von weitem als freistehendes Monument zeigte, ist ein dreitoriger Bau mit hoher Mitteldurchfahrt und zwei niedrigen Seitenpforten. Die Kürze der Zeit, die nach der Grundsteinlegung bis zum Empfang der Hochzeitsgäste zu Verfügung stand, ermöglichte zwar, unter Anstrengung aller Kräfte, das steinerne Bauwerk, wie es heute noch steht, zu vollenden, der plastische Schmuck mußte hingegen vorerst provisorisch erstellt werden. Entwurf und Bauleitung lagen in den Händen des Obristwachtmeisters Konstantin von Walter. Die Kosten - 5785 Gulden - wurden von der Stadt getragen. Die Bildhauerarbeit wurde am 10. April dem Salzburger Hofstatuarius Johann Bapt. Hagenauer über tragen, der die Zier einstweilen in Stucco und Holz provisorisch anfertigte und dafür 734 Dukaten ver langte. Dem Meister wurde von der Regierung in Aussicht gestellt, daß ihm später auch die Ausführung des definitiven Schmuckes an der Triumphpforte übertragen werden würde. Ein Kupferstich mit dem Aufriß der Südseite gibt uns Auskunft über die erste Gestalt, in der die Innsbrucker Triumphpforte 1765 erbaut wurde und in der sie sich bis 1774 darbot (Abb. 61)®. ® Stiftsarchiv Wilten, Stiltschronik 1761—1765, p. 1750 (nach anderen Berichten erfolgte die Grundsteinlegung am 22. oder 23. März). ® Hans Hörtnagl, Ynnsprugg, Wagner-Innsbruck 1932, S. 176, 177.

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