I V ' I V I ' r::Q:;::?^/-;:g::;;Q:;::g:;;i!^ /' ' ' \ / t I "'s ^ ' ' \ / I I ' I 1 ' I / ' ' \ I \ ^ II \ / ( \ '' II \ '' Ii \ i / II >< II \ X II / II 51. Salzburg, Franziskanerkirche Gegebenheiten. Gehört er aber dem Bau des Chores an, dann muß seine ungewöhnlich tiefe Einziehung ein bewußter Beitrag zum Chiaroscuro sein. Eine eingehende Auseinandersetzung mit der zitierten Literatur ist hier weder möglich noch notwendig. Vielmehr soll versucht werden, die verschiedenen Möglichkeiten aus dem Baubefund selbst endgültig festzulegen, und damit den Geltungsbereich der verschiedenen ästhetischen Behauptungen einzu schränken. Franz Fuhrmann weist darauf hin^, daß die Maße des Chores auf die Länge des alten Langhauses Rück sicht nehmen: ein Chorjoch entspricht genau einem Viertel des Langhauses. Dieses ist, von der Planung aus gesehen, ein überzeugendes Argument für die Annahme, daß der erste Meister, wohl Hans von Burghausen, mit der Möglichkeit eines Langhausumbaues wenigstens gerechnet hat. Es gelingt Baldass in seiner Dissertation nicht, diese Tatsache zu widerlegen. Die Geldstiftung von 1429 ,,zu dem paw des Chors by der pfarr"® besagt, insoweit solche Urkunden überhaupt zuverlässig sind, nicht mehr, als daß ein Chor im Bau war, bestenfalls, daß zu dieser Zeit auf den Neubau des Langhauses verzichtet worden war. Gegen diese Urkunde stehen zwei andere, frühere®, wobei nur von dem ,,paw" die Rede ist, ohne daß der Chor besonders erwähnt wird. Jedenfalls ergibt sich aus den Urkunden nichts, woraus wir etwas über das ursprüngliche Bauvorhaben entnehmen könnten. Aus den Maßverhältnissen will Baldass wiederum den Schluß ziehen, daß Hans von Burghausen für die Franziskanerkirche nur mit dem Bau eines neuen Chores beauftragt war^. Er bemüht sich auf diese Weise zu zeigen, daß die außergewöhnliche Höhe und geringe Breite des Chormittelschiffes nur durch die geringe Tiefe ausgeglichen wird, und daß in einer sechsjochigen Kirche diese ,,übersichtliche Harmonie .. . völlig verloren gehen" würde. Hierbei wird aber eine sehr wichtige Tatsache nicht berücksichtigt, nämlich: der Salzburger Entwurf ist der einzige, bei dem der Raum zwischen den Strebepfeilern in voller Höhe dem Innenraum zugute kommt. Diese neuen Raumteile zur Seite des normalen dreiteiligen Grundrisses betonen die Querachsen der einzelnen Joche außerordentlich und erfordern eine durch- ^ In der unveröffentlichten Wiener Dissertation von Fuhrmann festgestellt; von Baldass (Dissertation, S. 63 und S. 77) zitiert; von Martin (Kleine Kunstführer, S. 5) aufgegriffen. ^ Hanfstaengl, a. a. O., S. 12. ® Hanfstaengl, a. a. O., S. 12. Dissertation, S. 82 ff. 7 Denkmalpflege
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