, Ephesos, Hadrianstempel während der Aufrichtung 5-.C- .-'-i werden muß, einwandfrei zum Schmelzen zu bringen; doch mittels einer speziellen Ofenkonstruktion aus mehreren ,,Flamme bleue"-Heizgeräten ist es uns ge lungen, dieser Schwierigkeiten Herr zu werden und befriedigende Gummigußformen (Abb. 5), welche dann die Herstellung mehrerer Abgüsse gestatteten, herzustellen®. Ohne hier die Einzelheiten des Arbeitsganges dar stellen zu können, der an alle Beteiligten höchste Anforderungen stellte — schon allein deshalb, weil sich die Arbeiten größtenteils bei einer Temperatur von 50 Grad im Schatten vollzogen, ohne daß an den einzelnen Arbeitsplätzen Schatten vorhanden war —, sei zunächst kurz das bisher erreichte Ergebnis am Hadrianstempel geschildert. Was hier an Ort und Stelle erhalten geblieben war, zeigt Abb. 7 links. Außer den Cellamauern und den Antenwänden standen noch die Sockelbasen der Fas sadestützen in situ: in der Mitte zwei Säulen, rechts und links ein Vierkantpfeiler. Von diesen war gar nichts erhalten, von jenen nur kleine Fragmente, die für eine Rekonstruktion aus technischen Gründen un verwendbar waren. Dafür waren aber auf der Straße, offenbar in sehr später Zeit nach dem endgültigen Zusammensturz des Tempels zusammengeschlichtet, nahezu die gesamte Architektur der Giebelfassade und in der Halle vier offenkundig nachhadrianische, unter einander stilistisch und thematisch verschiedene, trotzdem unzweifelhaft zu dem Bau gehörige Fries platten und das große, von der Türwand stammende Tympanon mit einem großartigen Relief der ,,Ran kenfrau" ^ erhalten. Diese reiche originale Architek turmenge galt es, wieder in die ursprüngliche bau liche Situation zu bringen. Dabei ließ sich bereits an den beiden Basen der Säulen erkennen, was durch eine vor der Westsäule einst aufgestellte Ehrenbasis und ihre Inschrift erhärtet wurde, daß der Tempel bereits in der Antike, und zwar etwa um 390 n. Chr., einmal restauriert worden war. Das genauere Studium der Architekturteile lehrte dann weiterhin, daß damals etliche Architekturglieder des hadrianischen Baues, die bei dem der theodosianischen Restaurierung voran gegangenen, wahrscheinlich um 367 n. Chr. anzu9. Ephesos, Hadrianstempel, Bogen der Vorhalle ^ Ich möchte die Gelegenheit nicht versäumen, allen genannten Firmen auch hier nochmals den gebührenden Dank der Grabungs leitung auszusprechen; durch Materialspenden, welche die öster reichischen Vertreterfirmen 8teinIndustrie Max Mörz, Graz, für Akemi, Baustoffgroßhandlung Jos. Stork & Co., Wien, für Dycker hoff Weißzement, und die Fa. Hugo Kerblor, Inh. Ing. E. Feiner, Wien, für die Gummischmelzmasse der Dynamit-Nobel A.-G. in Troisdorf in dankenswertester Weise vermittelten, wurde unsere Arbeit nicht bloß in großzügigster Weise gefördert, sondern erst er möglicht. ^ H. Thiersch, Artemis Ephesia, S. 34.
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