Österreichische Zeitung für Kunst und Denkmalpflege

QUERSCHNITT KÄRNTEN LAGESKIZZE 30a. Friesaeh, zpichnerischc Fest.logung der Sicherungsmaßnahmen ■ TS "TjE " •f' - - V 31. Friesach, ein Stück des Stadtgrabens mit dem hier überhängenden Teil der Mauer vor der Sicherung ^ Soweit es das Gelände zuläßt; an der Westseite der Stadt erhebt sich ein felsiger Berghang, an dem auch der Stadt graben endet. 2 Im Stadtgraben wurden einst die sonst nur in Hochgebirgs seen lebenden Seesaiblinge gezüchtet. ® Auf dieser Brücke fuhren bis vor wenigen Jahren Lastkraft wagen Frachten vom und zum Bahnhof. Friesach — Stadtgraben. Friesaeh, die burgenreiche ehemalige Residenzstadt der Salzburger Erzbischöfe auf Kärntner Boden, erlebte ihre kurze Blüte im 12. und 13. Jh. Aus dieser Zeit stammen die auf uns gekommenen Stadt befestigungsanlagen: die den alten Stadtkörper umfassende^, Ilm hohe Zinnenringmauer, der ihr vorgelagerte, 9 m breite Zwinger und der 15 m breite, einst 9 m tiefe Stadtgraben. Während im späten 19. Jh. die alten Stadttore dem Verkehr zum Opfer fielen, blieb der mit Quellwasser^ gefüllte Stadt graben unverändert. Er ist der einzige in seiner ursprünglichen Länge erhaltene Stadtgraben Österreichs (Abb. 30). Zum Schütze seiner außenseitigen Grabemnauer ist schon vor Jahrzehnten der Verkehr mit Kraftfahrzeugen auf der den Graben entlang führenden Straße verboten worden. Dennoch traten, vor allem zufolge der üppig aus dem Gemäuer sprießen den Sträucher, Mauerschäden auf, die es stets unverzüglich zu beheben galt, um den weiteren Verfall zu verhindern. Als besonders gefährlich aber erwiesen sich bedrohlich aus sehende Mauer ausbuchtun gen an der außenseitigen Graben mauer beiderseits der Olsatorbrücke® und an einer dritten Stelle, etwa 100 m südlich davon (Abb. 31). Oberbaurat Hönig, Leiter der Abteilung Brückenbau der Landesbaudirektion für Kärnten, der dem Bundesdenkmalamt stets bereitwillig als technischer Berater zur Verfügung steht, stellte auf Grund vorgenommener Messungen fest, daß sich lediglich die oberen Bereiche der Mauern bewegen. Die in derartigen Fällen übliche Maßnahme, Abtragen der gefähr deten MauerjDartien und Ersatz derselben durch ein solides Mauerwerk, schied hier von vornherein aus, galt es doch alles daranzusetzen, die alten Mauern zu erhalten. Dipl.-Ing. Hönig schlug deshalb vor, die betreffenden Mauerstelion nach einem im Hafenbau bestens bewährten System zu verhängen und auf der landseitigen Straßenseite zu verankern. Nach dieser Methode gelang es, das 22 m lange, stark überhängende Mauerstück nördlich der Brücke und die letzterwähnte, gleichfalls bedrohlich überhängende Mauerpartie zu sanieren, ohne daß sich das Aussehen der Mauer merklich verändert hätte. An der erstgenannten Baustelle wui'de die Graben mauer, mit in Abständen von 1 m angebrachten Schließen, an einem 20 m langen Stahlbetonbalken befestigt und dieser Balken seinerseits mittels dreier Spannriegel an Blöcken von je 4 m Länge verankert. Die durch Si^reizen der in den Spann riegeln verwendeten starken Drahtseile gewonnene Zugkraft von 42 Tonnen reicht nach der Berechnung Oberbaurat Königs bei weitem aus, um die überhängende Mauer zu halten. Nur wenige Tage vor Aufnahme der Arbeiten an der benach barten Baustelle, südlich der Brücke, stürzte dieses Mauer stück am 28. August 1958 zufolge verheerender Wolkenbrüche in einer Länge von 13 m ein. Hier mußte eine neue Mauer aufgeführt und versucht werden, die Steinschichtung der der bestehenden Mauer möglichst genau anzupassen. Was hinter der neuen Mauer, dem Auge verborgen, getan wurde, um diesem Grabenabschnitt eine lange Haltbarkeit zu sichern, braucht hier nicht ausgeführt zu werden. Wesentlich ist, daß die Firma Dipl.-Ing. Rudolf Moser, Klagenfurt, alle Arbeiten mit der erforderlichen Sorgfalt durchgeführt hat und das Ergebnis als überaus erfreulich bezeichnet werden darf^. ^ Die Kontrolle durch Messungen wird fortgesetzt.

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