Österreichische Zeitung für Kunst und Denkmalpflege

r fm^'M t % - ■ ..:■ ' i ,i ■ / . • • # ■• ■% 20, 21. Lambach, Stiftskirche, Läuthaus, zwei Köpfe aus der Massenszene Das heißt, daß die barocke Vormauerung erst entfernt werden Die überaus schwierigen und langwierigen Bauuntersuchungen kann, wenn absolute Gewähr dafür gegeben ist, daß durch sollen klären, ob und in welchem Ausmaß eine Freilegung diese Maßnahme keine Gefährdung des verbleibenden roma- möglich sein wird. Über ein abschließendes Ergebnis kann erst nischen Mauerwerkes entsteht. später berichtet werden. Es sei in diesem Zusammenhange gestattet, hinsichtlich Konzeption, Ausstattung und Bedeutung der Westanlage der Kirche das aus der vorliegenden Situation Erschließbare zu rekapitulieren und einige Überlegungen anzuschließen, die als Arbeitshjrpothese dienen können. Pius Schmieder hat nach der Entdeckung der Gewölbefresken (Abb. 18) 1868 als erster die Vermutung aufgestellt, daß es sich bei dem sog. Läuthausraum um einen Teil des romanischen Westchores mit dem hier 1089 der hl. Maria und dem hl. Kilian mit seinen Genossen geweihten Hochaltar handle. Diese Ansicht hat sich jetzt allgemein durchgesetzt und die Koordinierung der Quellen mit den Untersuchungs ergebnissen führt zu der Rekonstruktion eines sich in drei ungleich hohen Bögen zur Kirche öffnenden erhöhten Westchorraumes. Pür die unter Fig. IV, II, K, L, M beschriebene, romanisch bemalte Mauer wird die vorderhand exakt noch nicht beweisbare These aufgestellt, daß es sich dabei um die Ostwand einer Krypta^^ mit später vermauertem Zugang in der Kirchenachse handelt. Sie erfolgen durch die .Linzer Firma Ernst Hamberger im Einvernehmen mit dem Architekturbüro des Bundesdenkmalamtes (Dipl.-Arch. B. Reichhart). Statische Beratung wird o. Prof. Dipl.-Ing. Dr. Franz Pongratz v. d. Techn. Hochschule Wien verdankt. Die Gewölbegemälde im Läuthaus der Stiftskirche zu Lambach, in: Mittheil, der Central-Comm., XIII, 1868, LXXXVIff. Schmieder hat in einer vorangegangenen Arbeit: Notizen zur älteren Baugeschichte der Stiftskirche und des Klosters zu Lambach, ebenda, XI, 1866, S. 15ff., die Frage der Doppelchörigkeit der Kirche in etwas verwirrender Art behandelt und sich selber in dem Bericht über die Entdeckung der Gemälde korrigiert. Hinsichtlich der aus den Quellen geschöpften baugeschichtlichen Daten sei zur Vermeidung von Wiederholungen auf diese Untersuchung sowie auf das ebenfalls von Schmieder veröffentlichte Breve Chronicon monasterii Beatae Mariae Virginis Lambacensis ordinis Sancti Benedicti, Linz 1865, verwiesen. Ferner auf den im Druck befindlichen Lambach-Band der Österreichischen Kunsttopographie (E. Hainisch, K. Holter, W. Luger), in dessen Fahnen dem Referenten freundlich Einsicht gewährt worden ist. Zu den frühesten Quellen E. Trinks, Die Gründungsurkunden und Anfänge des Benediktinerklosters Lambach, in: Jb. des o.-ö. Musealvereines 83, 1930, S. 75—152. Eine Kry]ota dui'ch die Quellen verbürgt. Nach Schmieder, der den aus der 2. Hälfte des 15. Jhs. stammenden Tractatus de institutione et consecratione monasterii Lambacensis auswertet, ist sie - falls wirklich nur eine vorhanden war - möglicherweise den Umbauarbeiten unter Abt Johann II. von Dachsberg (1422—1436) zum Opfer gefallen. P. Schmieder, Mittheil. d. CentralComm. 1866, S. 17ff.

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